Wir produzieren in der Region

Regionale Wertschaffung
(2022)

Der Bau der neuen Produktion war eine für uns eine wichtige und nachhaltige Investition, wenn man sich die Ausgangssituation betrachtet: ursprünglich wurden für die Produktgruppe Klebe- und Armierungsmörtel sowie Putze Rohstoffe aus Österreich nach Deutschland geliefert, wo sie zu Fertigprodukten verarbeitet wurden, um sie dann wieder nach Österreich zu liefern. Diese aufwendige Liefersituation war die Motivation, uns für dieses Projekt über 10 Jahre lang einzusetzen. Während einem sehr langen und komplexen Planungsprozess wurde das Projekt zweimal aufgrund von Wirtschaftskrisen gestoppt und galt als bereits verloren. Mit viel Engagement und Überzeugungskraft gelang es dem Management, beim Konzern eine Freigabe für die Produktion in Villach zu bekommen. Seit der Fertigstellung der Produktion im Juli 2021 werden die Rohstoffe überwiegend aus der Region bezogen und neben der flächendeckenden Belieferung Österreichs kann die wirtschaftlich wichtige Region Südeuropa bedient werden. Das hat eine wesentliche Verkürzung der Lieferkette zur Folge, was eine wichtige Motivation für das Projekt war. Darüber hinaus bringt die Produktion einen wichtigen Wertschöpfungsimpuls für die Region.

Nominiertenbegründung

Die derzeitigen weltweiten Probleme mit Rohstoffknappheit und Lieferengpässen verdeutlichen die zentrale Rolle von regionaler Produktion und der dadurch geschaffenen Unabhängigkeit der Bauwirtschaft. Sto ist Anbieter von Fassadendämmung und Beschichtungen und setzt seit Jahren Standards in der Branche, was Nachhaltigkeit und Klimaschutz betrifft. Die Jury begrüßt das klare Bekenntnis des Managements und der Eigentümer zur Nachhaltigkeit. Mit der Standortausweitung um die neue Trockenproduktion in Villach versucht Sto, gleichzeitig auch nachhaltige Ziele zu verfolgen. Die Verlagerung der Wertschöpfung von Deutschland nach Österreich schafft einen regionalen Mehrwert. Beachtlich ist die Vermeidung der langen Transportwege sowie die enorme CO2-Reduktion. Sto nimmt mit diesem Projekt eine Vorreiterrolle ein, die wesentlich ist, um diesen Umdenk- und Transformationsprozess zu forcieren. Die Jury ist überzeugt davon, dass dieser Weg seitens der Industrie in Zukunft noch verstärkt werden muss.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“