Weizer Schafbauern: Verantwortung zeigen, Chancen nützen!

Regionale Wertschaffung
(2019)

Die Situation im Jahr 1995 war fatal: Die gesamte Molkereibranche war in einer intensiven Umstrukturierung. Kleine und regionale Molkereien mussten schließen und vielfach standen die Schafbauern im Weizer Bergland und Almenland vor der Wahl, ihre zumeist als Nebenerwerb betriebene Landwirtschaft aufzugeben oder den Betrieb massiv zu vergrößern, um wettbewerbsfähig zu sein. Letzteres scheiterte fast immer am Mangel der nötigen finanziellen Mittel.

Die Schafwirtschaft als naturnahe landwirtschaftliche Bewirtschaftungsform stand also auf der Kippe. Neben der wirtschaftlichen Not kam noch dazu, dass mit der Aufgabe von landwirtschaftlichen Betrieben auch die Verwaldung ehemals offener Flächen im Berg- und Almenland einher geht.

In dieser Situation höchster Not gründete eine Gruppe von ein paar Dutzend Schafbauern die Genossenschaft „Weizer Schafbauern“ als Produktions- und Vermarktungsgemeinschaft.

Nominiertenbegründung

Weizer Schafbauern eGen.m.b.H – Verantwortung zeigen, Chancen nützen!
Die Weizer Schafbauern sind eine 1995 gegründete eingetragene Genossenschaft in einer strukturschwachen Region der Steiermark, die durch viele Auspendler gekennzeichnet ist. Mit dem Vorhaben der Belebung der Region bietet das Unternehmen einen wichtigen Lösungsansatz. Das Unternehmen wurde mit Zuversicht und Zähigkeit aufgebaut und ist heute ein Garant für die Erhaltung und Weiterentwicklung einer regional angepassten Landwirtschaft mit qualitativ hochstehenden Produkten, die mittlerweile auch online vermarktet werden. Die Genossenschaft mit ihren gerade einmal 25 Mitarbeiterinnen sichert zu einem beträchtlichen Teil damit die Existenz von weiteren 300 nachhaltig wikltschaftenden Klein- und Kleinstbetrieben. Durch innovative Kooperationen unter den AkteurInnen in der Region wird so ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft geleistet.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“