Regionale Wertschöpfung bei pflanzenbasierten Fleischalternativen

Regionale Wertschaffung
(2025)

Die Pflanzerei verbindet traditionelles Handwerk mit pflanzlichen Lebensmitteln und arbeitet seit drei Jahren erfolgreich mit der Fleischerbranche zusammen. Nun erweitert sie ihr Produktions- und Lieferantennetzwerk um Feinkostmanufakturen und Bäckereien, unterstützt diese mit Rezepturen, Schulungen und Vertriebsmöglichkeiten und erleichtert so den Einstieg in den Wachstumsmarkt pflanzlicher Alternativen. Ziel ist es, Traditionsbetrieben den Zugang zu neuen Märkten zu erleichtern, regionale Wertschöpfung zu stärken und Beschäftigung langfristig zu sichern.

Nominiertenbegründung

Das Wiener Unternehmen Pflanzerei ist die erste vegane Metzgereikette in Österreich. Es wurde im Mai 2022 gegründet, um schmackhafte Alternativen zu Fleisch und Wurstklassikern der österreichischen Küche zu produzieren und damit zu zeigen, wie die Ernährungswende in Österreich konkret gelingen kann.

Dabei ist es dem Team ein Anliegen, nicht mit erhobenem Zeigefinger zu kommen und sich gleichzeitig ständig weiterzuentwickeln. Seit drei Jahren arbeitet die Pflanzerei erfolgreich mit der Fleischerbranche zusammen. Für eine ganzheitliche Systemveränderung gehen sie nun den nächsten Schritt und erweitern ihr Produktions- und Lieferantennetzwerk um traditionell handwerkliche Gewerke: Feinkostmanufakturen und Bäckereien. Viele dieser Betriebe haben bereits die technischen Voraussetzungen für pflanzliche Alternativen, jedoch fehlt es ihnen an Know-how in Produktentwicklung und Vermarktung, um wettbewerbsfähig zu bleiben und ihr Einkommen langfristig zu sichern. Die Pflanzerei unterstützt sie mit Rezepturen, Schulungen und Vertriebsmöglichkeiten und erleichtert so den Einstieg in den Wachstumsmarkt pflanzlicher Alternativen. Gründerin Nadina Ruedl hat es sich zum Ziel gesetzt, Traditionsbetrieben den Zugang zu neuen Märkten zu erleichtern, regionale Wertschöpfung zu stärken und Beschäftigung langfristig zu sichern. Damit reduziert die Pflanzerei nicht nur den CO2-Fußabdruck um bis zu 89%, sondern treibt auch die Transformation der Lebensmittelbranche aktiv voran.

Die Pflanzerei verbindet Innovationskraft mit regionaler Verwurzelung und gesellschaftlicher Wirksamkeit und zeigt eindrucksvoll, wie Transformation durch Zusammenarbeit und Mut zur Veränderung gelingen kann.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“