Erste europäische Backwarenmarke mit Eiern aus kontrollierter Freilandhaltung

Vorbildliche Projekte
(2023)

Problematische Marktsituation:  größter Teil der weltweit vermarkteten Eier kommt von Hennen in Käfighaltung. In Ö sind die klassischen Käfige verboten. IMPORT VON KÄFIGEIERN ist aber ERLAUBT

Frischeier mit Schale sind klar gekennzeichnet. Eier in verarbeiteten Lebensmitteln wie Back- und Teigwaren (betrifft Bäckereien und Gastronomie) allerdings nicht! Einsatz für das TIERWOHL – über rechtliche Rahmenbedingungen hinaus – ist notwendig.

Herausforderung: Lieferanten für Freilandeier zu finden, die…
– die strengen Anforderungen an Rohstoffe für Backwaren bei Ölz erfüllen,
– die Lieferfähigkeit an Freilandeiern sicherstellen (Bedarf Ölz: 25 Mio Eier/Jahr)
– Transparenz durch Zertifizierung & Kontrolle   (unabhängige Kontrollstelle agroVet kontrolliert die artgerechte Tierhaltung und garantiert die EU-Herkunft) – Lieferanten müssen nachweisen, dass die gelieferten Eier das agroVet-Zertifikat besitzen

Ziel: Umstellung auf Freilandeier ab Juni 2022 = Verantwortungsschritt – über gesetzliche Rahmenbedingungen hinaus – im Sinne des Tierwohls Wir wollen das unbedingt notwendige nachhaltige Handeln im Sinne des Tierwohls als Marktführer auch in andere Unternehmen weitertragen.

Nominiertenbegründung

Das Dornbirner Familienunternehmen Ölz der Meisterbäcker ist österreichischer Marktführer bei verpackten Brot- und Backwaren aller Art, mit Vertrieb über den Lebensmittelhandel und einem hohen Exportanteil von 43%. Als erste große europäische Backmarke hat die Großbäckerei nach einem zweijährigen komplexen Umstellungsprozess im Juni 2022 alle Produktionsbereiche auf die ausschließliche Verwendung von Eiern aus kontrollierter Freilandhaltung umgestellt. Dem ging eine Umstellung auf Eier aus Bodenhaltung bereits im Jahr 2009 voran.

Mit der Verwendung von über 25 Millionen Freilandeiern hat sich Ölz als Vorreiter in der Branche positioniert und setzt als erster europäischer Bäcker auf zertifiziertes Tierwohl und einen freiwilligen Qualitätsstandard, der deutlich über die gesetzlichen Anforderungen hinausgeht. Damit werden alle 63 Ölz Produkte, d.h. 85 Mio. verkaufter Verpackungen pro Jahr, umgestellt. Über das konkrete Projekt hinaus setzt das Unternehmen auch im Kerngeschäft substanzielle Maßnahmen mit Schwerpunkten wie CO2-Reduktion und Förderung der Mitarbeiterzufriedenheit um.

Die Jury ist von diesem ganzheitlich verankerten Nachhaltigkeits-Ansatz beeindruckt. Die Umstellung auf Freilandeier wird als wichtiges, freiwilliges Best Practice Beispiel in der Lebensmittelbranche gesehen, das starke Signalwirkung und hohe Skalierbarkeit für andere Unternehmen haben kann.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“