NHT Franzosenhäuser – Fit für die Klimawende

Klimaschutz
(2020)

Die „Franzosenhäuser“ von 1954 bestehen aus 6 Einzelgebäuden mit 12 Treppenhäusern und 84 Wohnungen. Ziel der energetischen Sanierung war von Beginn an der EnerPHit Sanierungs-Standard. Voraussetzung hierbei ist eine Variantenbetrachtung (zum Bsp. mittels PHPP) welche neben der Optimierung der Gesamtenergieeffizienz auch die Möglichkeit bietet, jene Maßnahmen zu eruieren, welche sich ökonomisch am besten auf die Sanierung auswirken. Der NHT ist es ein besonderes Anliegen die Bestandsliegenschaften in einem nachhaltig guten und energieeffizienten Zustand zu halten. Daher ist es auch Teil der Unternehmensstrategie Bestandsbauten zukunftsfit zu machen. Ebenso ist der Ausstieg aus der fossilen Energie mit dem Jahr 2030 für alle zentralbeheizten Mietwohnanlagen fixer Bestandteil der NHTStrategie. Mit Nachdruck arbeiten wir an dieser Umsetzung. Unsere Zielgruppe sind MieterInnen die teilweise bereits seit dem Jahr 1954 unsere Kunden sind. Monetär unterschiedlich
ausgestattet, sind unsere Kunden teilweise erwerbstätig und teilweise in Pension.

Durchgeführte Maßnahmen:
• Fassadendämmung WDVS 20cm EPS grau (+ 6cm Korkdämmung im Bestand)
• Kellerdeckendämmung inkl. Flankendämmung
• Perimeterdämmung bis Oberkante Fundament
• Fenstertausch mit 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung (Uw <0,8 W/m²k)
• Fenstereinbau erfolgt wärmebrückenarm in der Dämmebene
• Dachsanierung inkl. statischer Ertüchtigung und Aufsparren-Einblasdämmung (Cellulose)
• gesamter Dachraum wurde in die warme Hülle integriert
• Kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung
• 15m² PV inkl. Lithium-Ionen-Akkumulator pro Stiege für Allgemeinstrom (Lüftung, etc.)
• Erneuerung Hauszugangstüren (Ud <1,0 W/m²k)
• Neue Balkone vergrößert und thermisch getrennt vor die Fassade gestellt
• Erhöhung, Dämmung und wärmebrückenarme Einbindung der Kamine

Nominiertenbegründung

NEUE HEIMAT TIROL Gemeinnützige WohnungsGmbH – NHT Franzosenhäuser – Fit für die Klimawende

Die NEUE HEIMAT TIROL kombiniert als innovativer Bauträger klimafreundliches Bauen mit leistbarem Wohnen. Sowohl Neubauten als auch Sanierungen werden dabei in Passivhaus-Qualität ausgeführt. Bei den Franzosenhäusern der NHT handelt es sich um alte Bestandsgebäude aus dem Jahr 1954, die umfassend auf EnerPHit Standard saniert wurden. Ein nicht leichtes Unterfangen, wenn man die gleichzeitige Leistbarkeit der Wohnungen berücksichtigt. Insbesondere das Bekenntnis zu erneuerbaren Energien und dem Passivhausstandard kann bei einem Unternehmen das ein derartiges Bauvolumen bewältigt, hohen Impact haben. Besonders hoch wurde die intensive Forschungstätigkeit im Rahmen des Projektes gewertet. Die NHT gestaltet damit die Klimawende aktiv mit und zeigt vorbildlich, wie Bestandsbauten zukunftsfit gemacht werden können.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“