Next-Gen Farming – Bio Gewächshaus der Zukunft

Klimaschutz
(2024)

Die Vision des Firmengründers war es, Gemüse anzubauen, das ausgezeichnet schmeckt und die Umwelt nicht belastet. Diese Motivation und die Erkenntnis, dass Ressourcen schonender genutzt werden müssen, um den Planeten für kommende Generationen lebenswert zu erhalten, führten im Jahr 2013 zur Gründung des Unternehmens. In Österreich ist der Selbstversorgungsgrad bei Bio-Fruchtgemüse sehr gering, sodass diese Produkte häufig aus fernen Ländern importiert werden müssen. Diese Situation führte zur Suche nach einem geeigneten Standort in Österreich.

In Geinberg im Innviertel fanden sich optimale Bedingungen. Eine vorhandene Geothermiequelle ermöglichte es, das Gewächshaus CO2-frei mit Wärme zu versorgen. Die durchschnittlichen Jahresniederschlagsmengen ermöglichten eine Gießwasserversorgung ohne die Verwendung von kostbarem Trinkwasser. Zudem bot der besonders fruchtbare Ackerboden die Basis für gute Erträge und beste Qualität.

Der BIOhof Geinberg ist Österreichs größtes Bio-Gewächshaus (11,8 Hektar) und wird ausschließlich mit umweltfreundlicher Geothermie beheizt. Der österreichische Markt wird exklusiv beliefert, wodurch große Umweltbelastungen vermieden und ein wichtiger Beitrag zur Versorgungssicherheit in Österreich geleistet wird. Heimische Produzenten werden nicht verdrängt, sondern Importe ersetzt.

Auch die Gemeinde Geinberg unterstützte das Projekt sehr positiv bei der Planung und Umsetzung. Die Bauarbeiten begannen im Oktober 2020, und bereits im Januar 2022 erfolgte die Auspflanzung. Schon im März 2022 konnte das erste „Geinberger Bio-Gemüse“ geerntet werden. Das Vorhaben, die Bevölkerung – insbesondere Schulen und Bildungseinrichtungen – von der Notwendigkeit einer nachhaltigen und regionalen Bio-Produktion zu überzeugen, fand breite Unterstützung, beispielsweise durch den Tourismusverband „s’Innviertel“. Neben dem Gewächshaus wird auch ein Hofladen betrieben.

Nominiertenbegründung

Seit 2022 betreibt die BIOhof Geinberg GmbH & Co. KG in Geinberg (Oberösterreich) das größte Bio-Gewächshaus für Fruchtgemüse in Österreich und setzt dabei neue Maßstäbe in der umweltfreundlichen Landwirtschaft. Das Gewächshaus wird vollständig ohne fossile Brennstoffe beheizt. Stattdessen kommen Geothermie und der Rücklauf des örtlichen Fernwärmenetzes zum Einsatz. Zur Bewässerung wird ausschließlich Regenwasser genutzt, was jährlich über 100 Millionen Liter Trinkwasser einspart. BIOhof Geinberg setzt Nützlinge zur Schädlingsbekämpfung und Hummelvölker zur Bestäubung ein, wodurch Chemikalien vermieden und die Biodiversität gefördert werden.

Mehr als 120 Mitarbeiter*innen finden ganzjährig Beschäftigung und erhalten faire Bezahlung nach österreichischem Tarif. Zusätzlich werden Wohnmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe zum Arbeitsplatz angeboten, wobei das Unternehmen etwa 70 % der Wohnkosten übernimmt.

Die Produkte werden plastikfrei verpackt und ausschließlich in Österreich verkauft, was die regionale Versorgung stärkt und Transportwege sowie Umweltbelastungen reduziert. Das Unternehmen engagiert sich intensiv in der Aufklärungsarbeit und sensibilisiert die Bevölkerung, insbesondere Schulen und Bildungseinrichtungen, für die Notwendigkeit einer nachhaltigen und regionalen Bio-Produktion. Als Vorzeigeunternehmen in der europäischen Gemüseproduktion zeigt BIOhof Geinberg, dass Landwirtschaft wirtschaftlich erfolgreich und ökologisch sinnvoll sein kann.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“