Hearing Healthcare Services for Bangladesh and Ivory Coast

Internationales Engagement
(2020)

Laut der WHO leiden 466 Millionen Menschen weltweit unter einem beeinträchtigenden Hörverlust, was etwa 5% der Gesamtbevölkerung entspricht. Die Mehrheit der hörgeschädigten Menschen leben in Ländern mit mittlerem und niedrigem Einkommen. Geleitet von der Mission, Hörverlust als Barriere für Kommunikation und Lebensqualität zu überwinden, bietet MED-EL die breiteste Palette von Hörlösungen für verschiedene Grade und Arten von Hörbehinderungen an.

Angesichts der hohen Prävalenz von Hörverlust in Entwicklungsländern engagiert sich das Unternehmen auf langfristiger Basis in der Weiterentwicklung des „Hearing Healthcare“ Sektors. MED-EL unterstützt nachhaltige multidisziplinäre Cochlea- Implantat-Programme, um der Mehrheit von Kindern unter 5 Jahren den Zugang zu Hörlösungen zu ermöglichen.

Zunächst war es die größte Herausforderung, das mangelnde Bewusstsein für Hörverlust und Taubheit zu bekämpfen und entsprechende Aufklärung für diese Themen zu schaffen. Schwerhörigkeit und ihre Folgen sind entweder nicht bekannt oder werden von Interessengruppen wie Fachleuten, der Gesellschaft sowie staatlichen Institutionen nicht durchgehend als Priorität angesehen. Darüber hinaus stellt der Mangel an qualifizierten Fachkräften (HNO-Chirurgen, Audiologen, Sprachtherapeuten) ein weiteres Problem dar. Eine wesentliche Herausforderung ist zudem auch die prekäre
Finanzierungssituation (z.B. notwendige „out-of-private-pocket payments“) sowie die schlechte infrastrukturelle Ausgangslage.

Dr. Ingeborg Hochmair
CEO MED-EL Elektromedizinische Geräte GmbH

„Als weltweiter Innovationsführer bei der Lösung von Hörverlusten wollen wir die soziale Wirkung entlang unserer Wertschöpfungskette fördern. Die Auszeichnung mit dem TRIGOS, einem der wichtigsten österreichischen Preise im Bereich „Corporate Social Responsibility“, und die Partnerschaft mit der ADA bestärken uns in unserem Tun. Die Projekte in der Elfenbeinküste und in Bangladesch geben uns die Möglichkeit, dieser Verantwortung in fragilen Märkten gerecht zu werden und einen Beitrag zu besseren Lebensbedingungen vor Ort zu leisten. Das gelingt uns, indem wir unser Fachwissen über unser Kerngeschäft hinaus integrieren. So erfüllen wir unsere Mission: die Überwindung von Hörverlust als Barriere für Kommunikation und Lebensqualität.“

Nominiertenbegründung

MED-EL entwickelt und produziert implantierbare Hörlösungen. Mit dem „Hearing Healthcare Service“ verbessert das Unternehmen die Lebensbedingungen hörgeschädigter Menschen in der Elfenbeinküste und in Bangladesch. Dafür werden Strukturen im Gesundheitswesen geschaffen sowie gezielte Aus- und Weiterbildung lokaler Fachkräfte etabliert. Bewusstseinsbildung und Wissenstransfer, die Stärkung der lokalen Infrastruktur und Aufbau von Hörscreening-Programmen für Neugeborene und Schulkinder sind dabei von Bedeutung. Die Jury würdigt das exzellent konzipierte und etablierte Projekt, das die Diagnose & Rehabilitation für Hörschäden in den nationalen Gesundheitssystemen wesentlich verbessert und die Lebensqualität sowie die soziale Inklusion erhöht. Als Best Practice Beispiel hat das mutige Social Impact Projekt eine starke Signalwirkung für andere Unternehmen.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“