HOFKÜCHE St. Andrä-Wördern

Regionale Wertschaffung
(2019)

In St. Andrä Wördern gibt es kaum gesundes, frisch gekochtes (Mittag-) Essen, viele Menschen sind für eine schnelle Verpflegung auf Fast-Food oder Fertigkost angewiesen. Vor allem für Menschen, die vegetarische Kost vorziehen, ist das Angebot reduziert. Im Umkreis von 10 km gibt es kein hochwertiges Angebot. Ebenso wird meist konventionell gekocht – wer Wert auf biologische Nahrungsmittel legt, findet wenig Angebot. Gleichzeitig war es uns wichtig, ein leistbares Angebot zu erschaffen, das viele Menschen anspricht – und wir wollten ein Social Business aufbauen. In St. Andrä Wördern gibt und gab es schon immer ein großes Interesse an Kultur und Veranstaltungen: der ehemalige Hof mit Landmaschinenwerkstatt ist der perfekte Ort für einen sympathischen Kulturbetrieb und Treffpunkt. Mit der HOFKÜCHE verbinden wir die 3 Ziele der Nachhaltigkeit:

* ökologisch: biologisches, frisch gekochtes Essen mit vegetarischem Fokus
* sozial: ein “social business” als lokales Zentrum für Kultur und Begegnung
* ökonomisch: leistbares, gesundes Essen in einem social Business

Zielgruppen:
ArbeiterInnen: Arbeitende haben, die keine Zeit zum selbst kochen haben, sollen hier einen guten Treffpunkt vorfinden.
Eltern: für Eltern wird ein kindgerechter Mittagstisch angeboten.
MieterInnen/EinwohnerInnen: MieterInnen und BewohnerInnen sollen eine gute, abwechslungsreiche Verpflegung bekommen.
Kulturinteressierte: vielfältige Kulturangebote sind rar, wir wollen dem entgegenwirken.

Nominiertenbegründung

In einem ehemaligen Gutshof im Ortskern von St. Andrä-Wördern floriert ein innovatives Wirtschafts-Hub, wo sich seit 2016 über 30 Ein-Personenunternehmen bzw. Klein- und Mittelbetriebe angesiedelt haben. Anstelle einer Betriebsküche entstand eine Kochwerkstatt, die in jeder Mittagspause ein gesundes, abwechslungsreiches und für jedes Budget leistbares Bio-Essen auftischt und so auch das Kulturleben in der Gemeinde nachhaltig stärkt. Darüber hinaus engagiert sich der Dorfplatz STAW mit seinem vielfältigen Kultur- und Veranstaltungsangebot für die Steigerung der Lebensqualität im ländlichen Raum. Dieses Beispiel zeigt, dass man durch Engagement nicht nur sozialen Zusammenhalt fördern, sondern auch die regionale Wirtschaft beleben und damit Negativ-Trends entgegenwirken kann.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“