Geld und Werte lassen sich vereinbaren

Social Innovation & Future Challenges
(2023)

Um unsere Transparenz-Plattformen CLEANVEST.org und CLEANVEST PRO zu starten, die den positiven und negativen Impact der Portfolien und Fonds auf strenge Weise („inside-out“) messen, war es notwendig die Kriterien, Systemgrenzen und Scoring-Methode mit Hilfe eines Multi-Stakeholder-Prozesses, der aus renommierten Umwelt- und sozialen NGOs ebenso wie wissenschaftliche Vertreter*innen bestand, in einem Co-Creation-Prozess zu entwickeln. Das Ziel der Plattformen ist es, Privatpersonen und Vermögensberater*innen auf Greenwashing-Fallen aufmerksam zu machen und dem Finanzmarkt so zu mehr Transparenz und Nachhaltigkeit zu verhelfen. Auf Basis der Ergebnisse dieses Prozesses wurden die besten Quellen identifiziert, um die Nachhaltigkeitskriterien zu messen. Die Aufgabe unserer ESG-Expert*innen besteht darin, die Rohdaten der Quellen zu validieren (Quality-Checks) und in die Messmodelle zu integrieren. Für Themen wie „Kinderarbeit“ werden weltweit rund 300 Medien- und NGO-Vorfälle pro Jahr überprüft, bei Themen wie „Gleichstellung von Frauen“ und „Indigene Rechte“ sind es jeweils über 700 Vorfälle, die auf systemische Relevanz, Redundanzen und Qualität der Datenquellen überprüft werden.

Armand Colard
Geschäftsführender Gesellschafter ESG Plus GmbH

„Bei ESG Plus sind wir fest davon überzeugt, dass nachhaltige Investitionen nicht nur Gewinne, sondern auch eine bessere Welt generieren können. Unsere Mission mit CLEANVEST.org ist es, jeder Privatperson die Möglichkeit zu geben, ihre eigenen Werte bei der Veranlagung widerzuspiegeln. Die Auszeichnung mit dem TRIGOS-Preis ist eine große Ehre für uns, die uns antreibt. Sie zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, und ermutigt uns, mit Leidenschaft und Entschlossenheit weiterzumachen. Für eine nachhaltige Zukunft, die für uns alle ökologisch und sozial verträglich ist.“

Nominiertenbegründung

Die ESG PLUS GmbH bewertet Portfolien für private und institutionelle Investoren. Mit der kostenlosen Plattform CLEANVEST.org ermöglicht das Unternehmen insbesondere Privaten in leicht verständlicher Weise eine Messung der positiven und negativen Auswirkungen ihres Portfolios auf Mensch und Umwelt. Dabei werden über 4.000 Fonds mit Hilfe strenger Kriterien auf ihre Nachhaltigkeit geprüft. Durch die Integration der Kriterien wie „Kinderarbeit“, „Verletzungen indigener Rechte“ und „Artenschutz-Verletzungen“ in die Bewertung von Fonds und ETFs trägt die ESG Plus GmbH dazu bei, auch Lieferketten-Probleme in die Anlageentscheidungen einzubeziehen.

Darüber hinaus hat das Unternehmen in Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen Studien durchgeführt, um die tatsächliche Nachhaltigkeit von Aktienfonds in Österreich zu untersuchen.

Bis dato hat ESG Plus rund 40.000 Privatpersonen darin unterstützt, ihr Portfolio mit ihren Werten in Bezug auf Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen. Die Plattform wird auch regelmäßig Multiplikatoren (Medien, NGOs) zur Verfügung gestellt. Das Unternehmen überzeugt die Jury mit seinem sehr fundiert umgesetzten Ansatz, die Finanzbranche in Richtung nachhaltige Investments zu verbessern und wirkungsvolle Maßnahmen gegen Greenwashing-Trends in der Finanzbranche zu setzen.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“