FreuRaum

Regionale Wertschaffung
(2022)

Als Gegenmodell zu Konsumwahn und Gedankenlosigkeit hat FreuRaum die Zeichen der Zeit erkannt. Eine Rückbesinnung auf Direktvermarktung ohne lange Wegstrecken, der Konsum regionaler, saisonaler und vorwiegend biologischer Produkte, gesunde Ernährung, Re-Use und Recycling, Müllvermeidung, der Schwerpunkt auf Inklusiviät und Begegnung … all das ist in den hippen Städten Mitteleuropas absolut angesagt und wird vor allem von jüngeren Menschen getragen und verlangt. Damit ist der FreuRaum ein absolutes Vorreiterprojekt im ländlichen Burgenland. Wir wollten den Ort schaffen, den wir uns nach Reisen in die Welt in der „Heimat“ wünschten. Die große Welt in die „kleinste Großstadt der Welt“ holen, wie der Werbeslogan von Eisenstadt lautet. Die Zielgruppe haben wir von Anfang an weit gefasst: Menschen von -9 Monate bis 99. Das wurde im Businessplan-Wettbewerbe bekritelt, hat sich aber als realistisch herausgestellt. Alle Altersgruppen begegnen sich im FreuRaum bei den unterschiedlichen Gelegenheiten. Im Stricktreff war die jüngste Teilnehmerin letztens 7 Jahre alt, die älteste 81. Die Teilnehmerinnen kamen aus 4 unterschiedlichen Ländern. Diese Diversität macht es aus.

Birgit Machtinger
Anja Haider-Wallner
Obfrau der Genossenschaft Freuraum eG

„Viele kleine Leute in vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern, sagt ein afrikanisches Sprichwort. Der FreuRaum ist so ein Ort, wo  Engagement für ein ökologisch nachhaltige, solidarische und soziale Zukunft gefördert wird und wo diese Zukunft bereits jetzt erlebbar ist. Ein biozertifiziertes Café/ Restaurant, eine Veranstaltungsstätte, eine Zukunftswerkstatt und Re-Use-Vorreiter im Burgenland. Es ist jeden Tag Herausforderung, unsere Vision und hohe Werteorientierung mit Leben zu füllen, immer wieder scheitern wir und dürfen neue Wege (er)finden. Der TRIGOS ist für uns neben dem Dank unserer Gäste und Mitarbeiter:innen eine Belohnung und Motivation, weiterzugehen! Mit gesundem Optimismus und dem Glauben an eine gute Zukunft für die Menschen auf dieser Erde.“

Nominiertenbegründung

Der FreuRaum ist vieles in einem: Bio-Veggie-Restaurant, Kulturzentrum, Ausbildungsbetrieb für Benachteiligte, Seminarzentrum und Reparatur-Café. Mit dem Konzept des FreuRaums schafft das Social Business einen Ort der Begegnung im Herzen Eisenstadts. Es ist ein Treffpunkt, um die gemeinsame Veränderung zu einer nachhaltigen und solidarischen Gesellschaft voranzubringen. Damit trägt der FreuRaum einen wesentlichen Beitrag zur Bewusstseinsbildung im ländlichen Raum bei. Als Gegenmodell zu Konsumwahn und Gedankenlosigkeit hat FreuRaum die Zeichen der Zeit erkannt und schafft mit der Ortsbelebung einen Mehrwert für Eisenstadt und für den regionalen Zusammenhalt, den die Jury besonders schätzt. Weiters hebt die Jury die Ganzheitlichkeit des Konzeptes und den offenen Umgang mit bestehenden Herausforderungen hervor. Das Social Business verbindet ökologische und soziale Aspekte zu einem sinnvollen Ganzen und zeigt kontinuierliche Entwicklungsschritte.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“