Empowerment – Tourismus in zwei Richtungen

Gesellschaft - Kleinunternehmen
(2008)

Ein ungewöhnliches „Empowerment“-Projekt bringt Menschen aus vielen Ländern nach Österreich: Der Grazer Arbeitsgeber Weltweitwandern führt unter dem Titel „Tourismus in zwei Richtungen“ ein Ausbildungsprogramm für Reiseleiter aus den  Zielländern der  Touristen ein. Ziel ist, dass die Reiseleiter als Kultuvermittler zwischen ihrer „Welt“ und der „Welt der Reisenden“ agieren können. Hintergrund dieses Projekts ist: Wer als Kulturvermittler im eigenen Land fungiert, sollte auch Erfahrungshintergrund und Erwartungshaltung der Leute kennen, die er betreut. Christian Hlade, Geschäftsführer erklärt den erweiterten Hintergrund des Konzepts: „Unsere Reiseleiter aus Marokko, Ladakh, Nepal, der Mongolei, usw. sollen ihre Gäste und deren Erwartungshaltungen besser verstehen und kennen lernen, indem sie für eine Zeit den Alltag und kulturellen Hintergrund in Europa selbst erfahren.“

Das dreimonatige Guide-Training teilt sich in einen Intensiv-Deutschkurs in Graz, eine Führerausbildung im Kärntner Lesachtal und ein Praktikum in Wien. Neben den Weiterbildungen in Sachen Deutsch, Psychologie, Kundenmanagement und Bergwissen wird den Guides auch vermittelt „wie man sich als Tourist fühlt“ im Lesachtal auf der Berghütte, in Graz und in Wien. Zurück in ihrer Heimat werden die in Österreich ausgebildeten FührerInnen dann Ausbildungen organisieren und so vor Ort weitere FührerInnen schulen.

Im Zuge der Ausbildung fanden auch Begegnungs-Veranstaltungen in Kooperation mit der Islamischenin Liga der Kultur in Graz und Wien statt. Über 150 Personen kamen zu diesen Informationsabenden und beteiligten sich nach der Diashow über Marokko an der Gesprächsrunde zum Thema „Islam“.

Die Ausbildung ermöglichte den Guides vor Ort eine einzigartige Weiterbildung – sowohl persönlich als auch fachspezifisch.

Nominiertenbegründung

Ein ungewöhnliches „Empowerment“-Projekt bringt Menschen aus vielen Ländern nach Österreich: Weltweitwandern führt unter dem Titel „Tourismus in zwei Richtungen“ ein Ausbildungsprogramm für ReiseleiterInnen aus den Zielländern der TouristInnen ein. Ziel ist, dass die ReiseleiterInnen als Kulturvermittler zwischen ihrer „Welt“ und der „Welt der Reisenden“ agieren können.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“