Berufsausbildung für Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Arbeitsplatz - große Unternehmen
(2006)

Derzeit werden bei Siemens zwölf gehörlose Jugendliche über einen Zeitraum von dreieinhalb Jahren gemeinsam mit vierzig anderen Elektronik-Lehrlingen ohne Behinderung ausgebildet. Abgesehen von zielgruppenorientierten Spezialkursen erfolgt die Ausbildung der Jugendlichen völlig synchron. Auf Grund der Erfolge mit gehörlosen Jugendlichen hat Siemens darüber hinaus im Jahre 2004 das Projekt „Intensivberufsausbildung für arbeitssuchende schwerhörige Erwachsene – IBAB 2004“ ins Leben gerufen. Dabei erhalten 11 TeilnehmerInnen eine Ausbildung in den Lehrberufen IT-Elektronik und Bürokaufmann/-frau. Die Ausbildung schließt mit der staatlichen Lehrabschlussprüfung ab.

Beide Ausbildungen werden in Kooperation zwischen dem Bundessozialamt Landesstelle Wien, dem Arbeitsmarktservice und der Siemens AG Österreich, Human Resources/Education and Training/Lehrlingsausbildung, durchgeführt.

Nominiertenbegründung

Das Unternehmen ermöglicht gehörbehinderten Personen eine Berufsausbildung mit Lehrabschlussprüfung. Diese bereits seit zehn Jahren vorhandenen nachhaltigen Bemühungen für eine Zielgruppe mit besonderen Bedürfnissen, haben die Jury beeindruckt. Besonders hervorzu- heben ist hier die Integration der Zielgruppe in den Arbeitsmarkt – seit 2004 können auch gehörbehinderte arbeitssuchende Erwachsene eine Berufsausbildung mit Lehrabschlussprüfung bei Siemens absolvieren.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“