Benchmark für Alpentourismus -Ökohallenbad, Wissenstransfer,Verantwortung

Vorbildliche Projekte
(2024)

Eine der großen Herausforderungen für das Hotel und die Region ist die Klimakrise, die das Mieminger Plateau seit vielen Jahren betrifft. Veränderungen bei Niederschlag, Schneefall und Hitzeperioden werden zunehmend unvorhersehbar und intensiver. Diese klimatischen Veränderungen haben signifikante Auswirkungen auf die unternehmerische und regionale Wertschöpfung, die Arbeitsplatzsituation der Mitarbeitenden sowie auf lebenswichtige Ökosysteme wie das Landschaftsschutzgebiet Larchwiesen.

Im Jahr 2021 wurde die Entscheidung getroffen, in ein überdachtes Wasserangebot zu investieren, um einen Mehrwert für wesentliche Anspruchsgruppen wie Gäste, Mitarbeiter, Einheimische und lokale Unternehmen zu schaffen und gleichzeitig die ökologischen Belastungen so weit wie möglich zu minimieren.

Das Projekt „Öko-Hallenbad“ umfasste den Bau eines neuen, barrierefreien Hallenbads mit einer vollständigen Neukonzeption der Haustechnik und einem Erlebnis-Spielstadel. Die Bauarbeiten dauerten von November 2020 bis September 2021, mit einer Gesamtinvestition von 4,5 Millionen Euro. Ziel dieses Projekts war es, den sozio-ökonomischen Herausforderungen wie der Attraktivität von Arbeitsplätzen und den Auslastungsschwankungen, die durch klimatische Veränderungen im Mittelgebirge und speziell in Obsteig entstehen, langfristig entgegenzutreten.

 

Nominiertenbegründung

Das Hotel & Wirtshaus „DER STERN“ in Obsteig begrüßt seit über 500 Jahren Gäste aus der Region und ganz Europa. Seit 1907 auf dem Mieminger Plateau ansässig, hat DER STERN nicht nur eine lange Tradition, sondern auch eine klare Vision für die Zukunft des Alpentourismus. Angesichts der Herausforderungen der Klimakrise hat das Unternehmen vielfältige Maßnahmen ergriffen, um den ökonomischen sowie ökologischen Auswirkungen der brancheneigenen Tätigkeit langfristig entgegenzuwirken.

Ein wichtiges dieser vielfältigen nachhaltigen Projekte ist das Öko-Hallenbad. Diese Investition war das Ergebnis eines umfassenden Ansatzes, welcher soziale, ökologische sowie ökonomische Aspekte gleichermaßen berücksichtigte.  Das Hallenbad wurde sorgfältig geplant und mit wissenschaftlicher Begleitung sowie unter Einbeziehung regionaler Partner*innen umgesetzt. Diese Herangehensweise verdeutlicht die Tatsache, dass Nachhaltigkeit hier von Anfang an im Mittelpunkt stand.

Während immer mehr Schwimmbäder aus finanziellen und/oder ökologischen Gründen ihre Türen schließen, setzt DER STERN einen neuen Standard für nachhaltigen Hallenbadbetrieb. Das Projekt des Öko-Hallenbades ist somit ein Vorzeigeprojekt für den Betrieb von Wellnessanlagen und verdeutlicht: Nachhaltiger Tourismus ist möglich! Und das, ohne auf für das Klientel wichtige Angebote verzichten zu müssen.

Die ganzheitliche Planung, die Berücksichtigung sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Aspekte sowie die Einbindung verschiedener Interessensgruppen machen es zu einem Musterbeispiel für zukunftsorientierte und regionale Entwicklung.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“