Allianz und WWF: Partnerschaft für nachhaltige Investments

Beste Partnerschaft
(2015)

Die Allianz hat ihre Investmentstrategie neu ausgerichtet: Basis dafür ist ein vom WWF Österreich in Zusammenarbeit mit 70 Experten aus 40 Organisationen entwickeltes innovatives Nachhaltigkeitsmodell für Investments. Die Allianz hat als erstes Unternehmen ihre gesamten Kapitalanlagen – ca. 7 Milliarden Euro – transparent gemacht und nach dem Modell bewerten lassen. Die Allianz richtet nicht nur Teilaspekte, sondern das gesamte Portfolio auf Nachhaltigkeit aus und hat mit dem WWF konkrete Ziele vereinbart. Dieses Modell verbindet die Anforderungen von Organisationen an eine nachhaltige Zukunft in den Bereichen Umwelt, Soziales und Wirtschaft mit einer praxistauglichen Umsetzung. Dabei werden große Kapitalströme gezielt in Richtung Nachhaltigkeit gelenkt und der Weg zu einem transparenten und nachhaltigeren Finanzmarkt geebnet.

Das Nachhaltigkeitsmodell ermöglicht die Vereinbarung konkreter Nachhaltigkeitsziele. In den vergangenen drei Jahren ließ die Allianz Österreich als erstes Unternehmen ihre gesamten Kapitalanlagen anhand von mehr als 180 Indikatoren vom WWF Österreich auf Herz und Nieren prüfen. Dabei wurden 18.000 Einzelpositionen von 600 Emittenten analysiert. Die Idee dahinter ist, die Nachhaltigkeit von Kapitalanlagen eines gesamten Finanzinstituts erstmals messbar und transparent zu machen, um sich darauf basierend zu konkreten Nachhaltigkeitszielen zu verpflichten. Dabei handelt es sich um ein
transparentes Punktesystem, das nun auch für weitere Finanzakteure zugänglich gemacht wird. Denn, wenn weitere Unternehmen dem Beispiel der Allianz Österreich folgen und nur 5 Prozent ihrer Kapitalanlagen in Richtung mehr Nachhaltigkeit verschieben, würde das bedeuten, dass global bis zu 3.500 Milliarden Dollar neu veranlagt werden – das ist in etwa die jährliche Wirtschaftsleistung Deutschlands.

Nominiertenbegründung

Die Partnerschaft zwischen dem Finanzdienstleister Allianz und dem WWF besteht seit 2008. Als Mitglied der WWF Climate Group verpflichtet sich die Allianz den CO2 Ausstoß um 20% zu reduzieren. Dieses Ziel wurde mit Ende 2013 durch eine Reduktion von 55,9% CO2 pro Kopf deutlich übertroffen. Beim eingereichten Projekt „Nachhaltige Veranlagung“ wurden durch einen vom WWF initiierten und von der Allianz als Praxispartner mitgetragenen Multi-Stakeholder-Prozess mit 70 Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und dem NGO-Bereich zentrale Nachhaltigkeitsindikatoren für Aktien, Staats- und Unternehmensanleihen definiert. Die Allianz hat in Folge dieses Prozesses ihre gesamten Kapitalanlagen – ca. 7 Milliarden Euro – transparent gemacht und nach dem Modell mit mehr als 180 Indikatoren bewerten lassen. 18.000 Einzelpositionen wurden von 600 Emmitenten analysiert. Das führte zu einer neuen Ausrichtung der Investmentstrategie, wo das gesamte Portfolio auf Nachhaltigkeit ausgerichtet wird und mit dem WWF konkrete Ziele vereinbart werden. Die Jury zeigt sich beeindruckt, dass ein Finanzinstitut ihre gesamten Kapitalanlagen im Sinne der Nachhaltigkeit messbar und transparent macht und sich zu konkreten Nachhaltigkeitszielen verpflichtet.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“