Agro Solar

Klimaschutz
(2022)

Ausgangspunkt ist, PV-Anlagen platzsparend zu nutzen. Aktuell hat man in der Landwirtschaft entweder eine Anbaufläche oder ein PV-Kraftwerk. Die Kombination war Ausgangslage für die Entwicklung von Agro Solar. Vor 5 Jahren wurde die Entwicklung von Hilber Franz gestartet und eine erste Anlage gebaut und in Deutschland in Kooperation mit Fraunhofer aufgestellt. Es hat sich gezeigt, dass die Anlage in manchen Punkten verbesserungswürdig ist. Die fundamentlose Verankerung (100% rückbaufähig), im Boden muss entwickelt werden. Bisher wurde die Anlage als zusammenhängende Konstruktion gebaut (Fachwerk mit zentraler Verankerung und zusätzlich 12 Stangen integriert). Die Weiterentwicklung erfolgt nun in der Art, dass wir modulare Einzelelemente bauen. Ein Patent wurde angemeldet: Verankerung in Kombination mit Betonplatten. Aufgrund der Fachwerkkonstruktion war eine geringere Spannweite möglich und vor allem hohe Materialkosten (Stahl, Fundamentierung, Statik). Der Wunsch der Kunden für höhere Spannweiten führte zur Idee, die Agro Solar neu zu entwickeln. Vor allem der Verkaufspreis muss günstiger werten (20 bis 30 %). Dies kann mit der neuen Konstruktion erreicht werden.

Nominiertenbegründung

Das Tiroler Unternehmen HILBER SOLAR ist auf Produktentwicklungen im Bereich Photovoltaikinfrastruktur und Off-grid Komplettsysteme spezialisiert. Durch die Entwicklung von Agro Solar, einer Agri-PV Anlage, bekommen Landwirt*innen die Möglichkeit auf die effiziente und intelligente Doppelnutzung von landwirtschaftlicher Fläche. Die Jury erkennt das enorme Potenzial für die Energiewende, da durch den enormen Flächendruck Konzepte der Mehrfachnutzung umso wichtiger werden.,. Ein weiterer positiver Aspekt ist die Rückbaufähigkeit der PV-Anlagen, welche sich durch das fundamentlose Verankerungssystem ergibt. Die Jury begrüßt darüber hinaus das Stakeholder-Engagement und würdigt die Mitwirkung im Normenausschuss für Agri-Photovoltaikanlagen.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“