TRIGOS Nominierte 2022: Das sind die nachhaltigsten Unternehmen Österreichs

Wien, 23. Mai 2022 – Nachhaltigkeit ist wohl einer der am meisten strapazierten Begriffe geworden. Dass nicht alles was glänzt, Gold ist, weiß keiner besser als die TRIGOS Trägerschaft. Seit beinahe 20 Jahren vergeben sie den österreichischen Preis für verantwortungsvolles Handeln und Wirtschaften an Unternehmen, die die Kernthemen dieses Begriffs verstanden und umgesetzt haben. Eine 14-köpfige Fachjury, bestehend aus Expert:innen der Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, hat nun die Nominierten für den diesjährigen TRIGOS in sechs Kategorien bekanntgegeben. Die feierliche Verleihung findet am 29. Juni in Wien statt. Unter den Nominierten sind Unternehmen aus ganz Österreich.

Vom Start-Up bis zum etablierten Traditionsunternehmen:
Das sind die Nominierten für den TRIGOS 2022

„Als Auszeichnung für verantwortungsvolles Wirtschaften, bietet der TRIGOS jenen Unternehmen eine Bühne, die für eine ‚enkeltaugliche‘ Zukunft sorgen. Aus über 130 Einreichungen sind 19 Unternehmen für den diesjährigen TRIGOS nominiert worden“, so Mag. Hanspeter Wirth, MSc – Projektleitung TRIGOS.

VORBILDLICHE PROJEKTE

„Grün, grün, grün sind alle meine Farben“ – so oder so ähnlich dürfte das Motto der ADLERWerk Lackfabrik Johann Berghofer GmbH & Co KG lauten. Mit dem green-Sortiment, welches auch Cradle to Cradle zertifizierte Produkte enthält, und dem langfristigen Ziel, die ganze Produktpalette umzustellen, konnte eine Nominierung in der Kategorie „Vorbildliche Projekte“ erreicht werden.

Vorbildlich ist auch das Projekt „Artenvielfalt in Bauernhand“ der Gebrüder Woerle GmbH. Neben der Produktion von Heumilch-Käse engagiert sich das Unternehmen für die Biodiversität. Das Bildungsprojekt für Branchenkolleg*innen zum Thema Artenvielfalt und wie man sie fördern kann, hat zu einer TRIGOS-Nominierung geführt.

Hinter dem Projekt “Performing monoloop” steckt ein einzigartiges Verpackungsprodukt, bei dem auch der Lebensmitteleinzelhandel und Endkonsument*innen mit einbezogen wurden. Mit dieser Produktinnovation konnte die Mondi Frantschach GmbH eine 70-prozentige Reduktion des CO2-Fußabdrucks erzielen. Als vorbildliches Projekt geht das Kärntner Unternehmen in das diesjährige Rennen um einen TRIGOS.

MITARBEITER:INNEN-INITIATIVEN

Dass Mitarbeiter:innen das Herz jeden Unternehmens sind, haben die Nominierten der Kategorie „Mitarbeiter:innen-lnitiativen“ offensichtlich verstanden. Um die Unternehmenswerte von der Steiermark aus in die internationalen Niederlassungen zu bringen, hat die KNAPP AG die Initiative KNAPP ONE gestartet. Neben einer internen Kommunikationskampagne und einem Ambassador-Programm wurden mit „Organic Network Enterprise“, wofür KNAPP ONE steht, auch „Werte-Wochen“ eingeführt, um die fünf Unternehmenswerte bei allen Mitarbeiter:innen, trotz eines enormen internationalen Wachstums, zu festigen.

Die Markas GmbH engagiert sich besonders für zukünftige Mitarbeiter:innen. Dabei geht es vor allem um Inklusion. Die Rekrutierung fokussiert sich auf Menschen mit Behinderung und passt den Job und die dazugehörigen Tätigkeiten den besonderen Bedürfnissen dieser Personen an. Die Zahl von 31 Mitarbeiter:innen mit Behinderung soll in den nächsten drei Jahren in etwa verdreifacht werden. Für dieses Engagement im Bereich der Inklusion wurde die Markas GmbH für den TRIGOS 2022 nominiert.

An den Bedürfnissen der Mitarbeiter:innen orientiert sich die TELE Haase Steuergeräte Ges.m.b.H mit der Einführung einer 4 Tage Woche in der Produktion. Das Unternehmen ist bekannt für seine positive Unternehmenskultur und zeigt, dass New Work sowie Freiheiten für und Vertrauen in die Mitarbeiter:innen Hand in Hand mit wirtschaftlichem Erfolg gehen können. Eine TRIGOS-Nominierung unterstreicht die Bedeutung dieses mutigen Schrittes.

INTERNATIONALES ENGAGEMENT

Es gibt Probleme, die weltweit auftauchen und dringend eine Lösung benötigen. Einer dieser Herausforderungen hat sich die alchemia-nova GmbH angenommen. Mit dem Projekt „Hydrousa“ will das Unternehmen Wasserknappheit reduzieren. Mit ihren Wasseraufbereitungstechnologien gibt die alchemia-nova GmbH betroffenen Gebieten innovative und kostengünstige Möglichkeiten, die Versorgung mit Süßwasser zu verbessern. Das innovative Projekt hat die TRIGOS-Jury vor allem durch das Kreislaufwirtschaftsmodell sowie die internationale Anwendbarkeit überzeugt.

Die Lohmann & Rauscher GmbH bietet in ihrem Kerngeschäft Medizinprodukte und
Hygieneartikel an, engagiert sich aber auch darüber hinaus für eine bessere Gesundheitsversorgung. Mit dem Projekt „Empowerment und Training für Wundmanagement in Malaysia” wird medizinisches Personal im Wundmanagement ausgebildet. Der daraus resultierende Knowhow-Transfer und der langfristige Nutzen für die Gesellschaft haben für eine diesjährige TRIGOS-Nominierung gesorgt.

Das Reparatur- und Service-Zentrum R.U.S.Z kämpft schon lange und auch erfolgreich gegen eine Wegwerfgesellschaft. Unter dem Projektnamen „Repairs4Future” wurde eine österreichische Norm ONR 192102:2014 entwickelt, die zukünftig langlebige, reparaturfreundlich konstruierte Elektrogeräte kennzeichnen soll und zwar EU-weit, denn daraus entsteht der EU-Standard EN 45554:2020 „Energy related products – Material efficiency aspects for Ecodesign“ im CEN- CENELEC JTC 10, welcher in der Ökodesignrichtlinie referenziert wird. Die Planung eines Franchise-Konzepts rundet das Projekt ab und geht als innovative Idee gemäß der Kreislaufwirtschaft ins Rennen um einen TRIGOS.

REGIONALE WERTSCHAFFUNG

Während einige Unternehmen ihren Fokus auf internationale Umsetzungen legen, fokussieren sich andere auf regionale Wertschaffung. So auch die FreuRaum eG, die in Eisenstadt ein Social Business gegründet hat. Von einem vegetarischen Bio-Restaurant, über ein Kultur- und Ausbildungszentrum für Benachteiligte bis hin zu einem Reparatur-Café, soll hier die Bevölkerung zusammenkommen und einen gemeinsamen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Solidarität gehen. Das Projekt „FreuRaum“ zeigt einen ganzheitlichen Gedanken, den die TRIGOS-Jury besonders wertschätzt.

Um die heimischen Landwirt:innen zu fördern, hat die Gesellschaft für Beratung zur mobilen Schlachtung mbH ein Konzept zur mobilen Geflügelschlachtung entwickelt. Damit soll nicht nur die Wertschöpfung zurück in den landwirtschaftlichen Betrieb gebracht, sondern auch für mehr Tierwohl und weniger Tiertransporte gesorgt werden. Dass das Projekt zudem regionale Arbeitsplätze schafft und eine klare Wertehaltung verfolgt, führte zu einer diesjährigen TRIGOS-Nominierung.

58 regionale Betriebe, die eine gemeinsame Philosophie teilen, haben sich zum Marktplatz Mittelkärnten zusammengeschlossen. Unterschiedliche Branchen wollen damit regionale Vielfalt erhalten und nachhaltiges Handeln vorleben. Als wichtiger Arbeitsgeber und Förderer von regionalen Produkten und Dienstleistungen wurde das Projekt, das vom Restaurant Bachler eingereicht wurde, für einen TRIGOS 2022 nominiert.

SOCIAL INNOVATION & FUTURE CHALLENGES

Eine der innovativen Ideen, die für den TRIGOS 2022 nominiert ist, kommt von der öKlo GmbH. Das Startup vermietet und verkauft mobile Komposttoiletten, die weder Chemie noch Trinkwasser oder Energie ge- oder verbrauchen. Neben kontinuierlicher Produktentwicklung hat sich das Unternehmen ein Kreislaufsystem zum Ziel gesetzt. Das Engagement fassen sie mit dem Projekt „Sanitär”wände” jetzt!“ zusammen.

Die Refurbed GmbH trägt ihr Kerngeschäft bereits im Namen. Nachdem sich das Wiener Startup mit refurbished, also generalüberholten, Elektrogeräten bereits etabliert hat, folgt nun der Eintritt in die Modebranche mit refurbed Fashion unter dem Motto „refurbed. Wie neu, nur besser“. Die Förderung der Kreislaufwirtschaft der Refurbed GmbH, die allein in den letzten fünf Jahren 48 Millionen kg CO2 und 280.000 kg elektronischen Müll eingespart hat, wird nun mit der Nominierung für den TRIGOS 2022 gewürdigt.

Neue Wege beschreitet auch die Three Coins GmbH, indem sie Finanzkompetenz fürs Leben vermittelt. Als Sozialunternehmen bildet Three Coins lebensnahe und wirkungsvoll in Sachen Finanzen aus. Das innovative Projekt hilft, ein selbstbestimmtes Leben oder Geldsorgen führen zu können. Diese Arbeit, die sich positiv auf die Gesellschaft auswirkt, hat zu einer TRIGOS-Nominierung geführt.

KLIMASCHUTZ

In der Kategorie Klimaschutz wurden zahlreiche großartige Projekte eingereicht. Die Jury hat sich daher dazu entschieden, vier Unternehmen für den diesjährigen TRIGOS zu nominieren.

Zu den Nominierten gehört die HILBER SOLAR GmbH mit ihrem Projekt „Agro Solar“. Dabei geht es um eine Photovoltaikanlage, die auf landwirtschaftlichen Flächen eingesetzt wird und somit zu einer Doppelnutzung führt. Die Photovoltaikanlagen sind zudem rückbaufähig und können positive Auswirkungen auf die Energiewende haben.

„E-Smart: Energie clever managen“ heißt das Projekt, das der M-TEC Energie.Innovativ GmbH eine TRIGOS-Nominierung eingebracht hat. Mit E-SMART, welches am eigenen Firmenstandort umgesetzt wurde, können Energieflüsse gesteuert und selbst erzeugte Energie auf die hauseigenen Verbraucher verteilt werden. Die Entwicklung dieser intelligenten Energienutzung trägt zur Energiewende bei.

Die Rabmer Gruppe hat ein Konzept entwickelt, das Energie aus Abwasser gewinnt. Jeden Tag fallen unzählige Liter an Abwasser an. Der Familienbetrieb macht daraus Energie zum erneuerbaren Heizen und Kühlen von Gebäuden. Die TRIGOS-Jury ist sich einig, dass dies ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz und zur Energiewende ist und nominiert das Unternehmen für die diesjährige Auszeichnung.

Die VELUX Österreich GmbH zeigt enormes Engagement für den Klimaschutz und setzt sich mit der Nachhaltigkeitsstrategie „Das ist unsere Natur“ das Ziel, bis 2041 CO2-neutral zu sein. In diesem Jahr feiert der weltweite Marktführer für Dachfenster und Oberlichten sein 100-jähriges Jubiläum. Bis dahin wird CO2 durch effizienten Materialeinsatz, verantwortungsvolle Materialbeschaffung und Nutzung von Ökostrom eingespart. Diese Pionierarbeit in der Baubranche führte zu einer Nominierung für den TRIGOS 2022.

EHRENPREIS UND REGIONALE AUSZEICHNUNGEN

Der diesjährige Ehrenpreis der Jury wird im Rahmen der TRIGOS Gala an Christina Opitz, stellvertretende Vorstandssprecherin der GLS Bank eG, für ihr besonderes und authentisches Engagement für Nachhaltigkeitsthemen verliehen. Zusätzlich finden zwei regionale TRIGOS-Verleihungen in Tirol und in Kärnten statt. Die Nominierten werden auf der Website bekanntgegeben: www.trigos.at.

Verleihung des TRIGOS 2022

Die Gewinner:innen des diesjährigen TRIGOS werden im Rahmen einer Gala am 29. Juni 2022 gekürt.

Facts
29. Juni 2022 | 17:00 Uhr
Anker Brotfabrik (Absberggasse 27, 1100 Wien)
Um rechtzeitige Anmeldung über buero@massgeschneidert.at (für Journalist:innen) bzw. über https://trigos2022.eventbrite.at (allgemeine Anmeldung) wird gebeten.

TRIGOS-Trägerorganisationen:
Hinter dem TRIGOS steht eine einzigartige Trägerschaft aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft, die den Preis seit 2004 einmal jährlich an österreichische Vorzeigebetriebe vergibt. Als Träger fungieren 2022 die Caritas, die Industriellenvereinigung (IV), das Österreichische Rote Kreuz (ÖRK), respACT – austrian business council for sustainable development, der Umweltdachverband sowie die Wirtschaftskammer Österreich (WKO).

TRIGOS-Partner:
Wertvolle inhaltliche und finanzielle Unterstützung leisten auch die Partner des TRIGOS 2022: IKEA, Schur Flexibles, Austrian Development Agency (ADA), AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA der Wirtschaftskammer Österreich, BKS Bank, Fachverband Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie der Wirtschaftskammer Österreich (UBIT), Klima- und Energiefonds sowie IP Österreich und hollu Systemhygiene. Außerdem wird der TRIGOS 2022 vom BMDW sowie vom BMKgefördert.

Download: Wien, 23.05.2022 – TRIGOS 2022: Das sind die nachhaltigsten Unternehmen Österreichs

Pressekontakt / Rückfragehinweis:
massgeschneidert Kommunikationsbüro GmbH
Alexandra Figl, BA
E-Mail: buero@massgeschneidert.at
Mobil.: +43/676 510 50 45

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gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“