Weitzer Group: Holz in mobilen Anwendungen

Social Innovation & Future Challenges
(2023)

Holz war DER Werkstoff vor 100 Jahren im Auto, Schiff, Flugzeug und Bahn. Dieser wurde aufgrund der Inhomogenität durch Stahl ersetzt. Weitzer Group wollte demnach neue Anwendungen für Holz finden und daraus neue transformative Geschäftsmodelle herausbringen- gemäß der Vision „neue Antworten aus Holz zu finden“.

Das von Weitzer initiierte Forschungsprojekt „WoodC.A.R.“ arbeitete mittels eines breiten Konsortiums daran, Holz in neue
Anwendungen zu bringen: Vom Strukturbauteil im Auto oder Zug über Windkraftanlagen bis zu Maschinenbauteilen entsteht ein breiter Einsatzbereich.

Die größte Herausforderung auf dieser Ökologisierungs-Reise besteht darin, einerseits die Forschungslücke des Werkstoffs Holz der letzten Jahrzehnte aufzuholen und andererseits die Kund:innen der Zukunft (Mobilität, Auto, Rail…) davon zu überzeugen, dass Holz für Strukturbauteile die zukunftsgerichtete Alternative zu Stahl, Aluminium und Kunststoff ist.

Seit 10 Jahren entwickelt das Unternehmen das Thema, wofür sie anfangs belächelt wurde.  In Kooperation mit der TU Graz, KFU Graz, FH Joanneum, BOKU Wien, Holztechnikum Kuchl und andere Forschungspartner hat sich Weitzer vom Forschungs Demonstrator bis zu ersten Serienbauteilen mit komplett neuen Holzprodukten entwickelt.

Nominiertenbegründung

Die Weitzer Group zählt zu den führenden Parkettherstellern Europas. Das Unternehmen bezieht ausschließlich Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft und war bereits vor Jahrzehnten einer der ersten Parketthersteller, der vollständig auf Tropenholz verzichtet hat. Mit ihrem eigenen Biomasseheizkraftwerk, der Photovoltaikanlage und dem Wasserkraftwerk produziert die Firma umweltfreundliche Fernwärme und Ökostrom. Die nachhaltig erzeugte Energie versorgt nicht nur Weitzer Parkett, sondern auch mehr als die Hälfte der Stadt Weiz, insgesamt über 2.000 Haushalte.

Durch Forschungskooperationen mit Universitäten in der Steiermark und Wien sowie potenziellen Industriekunden in Europa hat Weitzer das Forschungsprojekt „Wood C.A.R.“ ins Leben gerufen. Die Vision besteht darin, Holz in neuen Anwendungen einzusetzen – angefangen von Strukturbauteilen in Autos oder Zügen bis hin zu Windkraftanlagen und Maschinenbauteilen.

Die Bedeutung alternativer, nicht auf Metall oder Kunststoff basierender Materialien kann nicht hoch genug eingestuft werden – insbesondere in der Automobilindustrie. Weitzer hat mit der Verwendung von Holz im Automobilsektor ein innovatives und einfallsreiches Projekt entwickelt. Der angestrebte Lösungsweg, durch Digitalisierung die Verwendung von inhomogenem Holz zu ermöglichen und Holz generell durch Recycling vielfältiger einzusetzen, ist vorbildlich.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“