Schmid Schrauben Hainfeld: Weg vom Plastik – Reduzierung von Plastikmüll bei Blisterverpackungen im Einzelhandel

Klimaschutz
(2023)

Blisterverpackungen werden heute im Baumarkt und im Einzelhandel nur in der Kunststoffvariante angeboten. Diese hat den Vorteil, dass der Kunde das Produkt in der Verpackung sehen und sich damit ein Bild des Produktes machen kann. Diese Kunststoffverpackungen gibt es heute in den Baumärkten in allen Kleineisenbereichen am Point of Sale. Für den Kunden ergeben die ganzen Kunststoffverpackungen, die an der Wand am Point of Sale hängen, ein sehr unruhiges Bild und tragen damit nicht zur Übersichtlichkeit bei.

Ziel des Projektes war zum einen die Übersichtlichkeit am Point of Sale zu verbessern und dem Kunden dadurch ein besseres Einkaufserlebnis zu ermöglichen und zum anderen auch eine Alternative zum Kunststoff zu bieten, ohne die Vorteile einer solchen Verpackung zu verlieren.

Schmid Schrauben hat demnach über ein Jahr an der Haptik eines Verpackungskartons gearbeitet, da auch das Falten des Kartons für das Verpacken der Schrauben sehr einfach sein sollte, um keine Produktivitätseinbußen zu bekommen. Ebenfalls war darauf zu achten, dass keine Schrauben nach dem Verpackungsprozess herausfallen bzw. das die Schachtel entsprechend fest verschlossen ist um einen etwaigen Diebstahl einzelner Schrauben zu verhindern. Um nicht unnötig viele Kartonvarianten zu benötigen wurden die kompletten Befüllungen der Kartons überarbeitet und neu angelegt.

Durch die neue Verpackung entsteht dem Kunden am Point of Sale dadurch keine Nachteile, da er durch ein aufgedruckte Produktbild trotzdem sieht wie die eingepackte Schraube aussieht. Anders als bei einem Kunststoffbeutel ist der Karton wieder verschließbar und damit leicht zu lagern. Der Karton ist  komplett recyclebar, was ihn in der Entsorgung nicht zu einem Problem werden lässt. Druch Plastikverpackungen werden jedes Jahr Millionen Tonnen Plastikverpackungen erzeugt, welche eine einzige Anwendung haben und danach entsorgt werden. Die neue umweltfreudnliche Verpackung von Schmid Schrauben trägt demanch bei der Reduktion des Plastikverbrauchs bei, indem vollkommen auf Kunststoff verzichtet wird und durch eine recyclebare Alternative ersetzt wurde.

 

Nominiertenbegründung

Schmid Schrauben ist der einzige Schraubenhersteller in Österreich, der sich seit über 180 Jahren der Herstellung von Holzbauschrauben und Sonderteilen verschrieben hat. Seit Neuestem verpackt der Schraubenerzeuger als einziger Hersteller seine Produkte in umweltfreundlichem Karton. Statt dem üblichen Sichtfenster aus Kunststoff wird ein realistisches Foto der Schrauben abgebildet. Damit kommt weder bei der Lieferung an den Kunden noch im Verkauf der Produkte Einwegplastik zum Einsatz. Die Reduktion von Kunststoffverpackungen und daran anknüpfend des Verbrauchs von Erdöl ist ein Gebot der Stunde und sendet ein klares Zeichen an andere Unternehmen, Verpackungsmüll zu minimieren.

Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind sowohl im Produktions- als auch im Beschaffungsprozess in der Unternehmensstrategie verankert. 80% der Wertschöpfung wird in einem Umkreis von vier bis fünf Autostunden erbracht und eine Reduktion von Schrott beziehungsweise dessen Wiederverwertung angestrebt. Schmid Schrauben versucht, den negativen Auswirkungen der Stahl-Branche durch einen schonenden Umgang mit Ressourcen und den Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen entgegenzuwirken. Es ist zu erkennen, dass dem Thema Nachhaltigkeit innerhalb des Geschäftsmodells Gewicht zugestanden wird.

Die Jury würdigt die Motivation, die Schrauben-Branche trotz Konkurrenz aus Fernost nachhaltiger zu gestalten. Durch die Reduktion von Kunststoff und den Einsatz von recyclebaren Ressourcen trägt das Unternehmen zum Klimaschutz und zur Ressourcenschonung bei.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“