Soziale und persönliche Integration junger weiblicher Flüchtlinge

MitarbeiterInnen-Initiativen
(2018)

Die steigenden Flüchtlingszahlen der vergangenen Jahre stellen uns vor große gesellschaftliche Herausforderungen. Insbesondere die Integration der Menschen in Gesellschaft und Arbeitsmarkt gestaltet sich schwierig. Viele junge Leute sind arbeitslos gemeldet, in Schulungsmaßnahmen und konnten bisher nicht an Unternehmen in Österreich vermittelt werden. Die individuellen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen von Jugendarbeitslosigkeit sind beträchtlich. Dazu kommt die mangelnde soziale Integration vieler Flüchtlinge in Österreich. Vor allem Frauen leben oft isoliert und haben wenige Anknüpfungspunkte zu Österreichern und unserer Kultur. Dies schafft Abhängigkeit. Als Arbeitgeber möchten wir nicht auf die Potentiale
dieser jungen Menschen verzichten und haben es uns daher zum Ziel gesetzt, sie bei ihrer persönlichen und beruflichen Integration zu unterstützen.

Nominiertenbegründung

Die Wiener Städtische bietet Versicherungslösungen, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientieren und verfolgt dabei eine klare Strategie des wertorientierten Wachstums, das eng mit dem Begriff der Nachhaltigkeit verknüpft ist. Im Zuge dessen stellt sie sich der gegenwärtigen Herausforderung rund um die Integration junger Menschen – vor allem Frauen – mit Fluchterfahrungen, die oft in bildungsfernen Schichten aufgewachsen sind. Die Wiener Städtische will auf das Potential dieser Menschen nicht verzichten und hat sich das Ziel gesetzt, sie bei ihrer persönlichen und beruflichen Integration zu unterstützen. In Kooperation mit Connecting People wurden im April 2017 aus allen MitarbeiterInnen 15 PatInnen für junge Frauen mit Fluchthintergrund gefunden. Die PatInnen konnten ihre Arbeitszeit nutzen, um mit den Frauen Deutsch zu lernen oder Erfahrungen auszutauschen. Aufgrund großen Interesses ist bereits ein zweiter Durchgang an Betriebspartnerschaften in Planung. Die Jury ist überzeugt davon, dass die Wiener Städtische mit diesem Projekt gesellschaftliche Verantwortung vorbildhaft übernimmt.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“