Sonnentor – Kreislaufdenken als Grundprinzip

Ökologie - mittelgroße Unternehmen
(2008)

Sonnentor wurde 1988 von Johannes Gutmann, dem damals erst 23-jährigen Geschäftsführer neu gegründet. Der junge Unternehmer hatte eine außergewöhnliche Geschäftsidee: Er wollte die Kräuter-Spezialitäten der Bio-Bauern im niederösterreichischen Waldviertel überregional und international vermarkten. Ein wesentliches Merkmal seiner Idee war von Anfang an, die weitgehende Veredlung der Rohstoffe direkt am Biobauernhof, um damit das Überleben der kleinen Bauernhöfe zu ermöglichen und zusätzlich die Erfahrung und Sorgfalt der Bauern nutzen zu können und auf diese Weise für den Konsumenten das höchste Maß an Verantwortung und Transparenz zu erreichen.

Sonnentor arbeitet ökologisch. Das zeigt sich in mehreren Proejekten. Durch die Errichtung eines Heizwerkes im Jahr 2007 werden die neu errichteten Lager und Produktionshallen mit erneuerbaren Energieträgern beheizt. Durch den Einsatz von Hackgut aus der Region (von ortsansässigen Bauern)  trägt Sonnentor ebenfalls ein kleines Stück zum Klimaschutz bei. Weiters werden die bereits bestehenden Hallen in den nächsten Jahren ebenfalls zur Beheizung mit erneuerbaren Energieträgern umgerüstet. Elektrischer Strom wird zur Gänze aus Ökostromanlagen bezogen. Ein Teil der Dienstwägen wurde in den letzten beiden Jahren bereits auf „Pflanzenöltechnik umgebaut“ und diese laufen daher mit Pflanzenöl.

Durch die Anschaffung einer Maschine zur Zerkleinerung von nicht mehr benötigten Kartonagen wurde die Gesamtmüllmenge an Kartonagen ebenfalls deutlich reduziert. Diese „Kartonschnitzel“ werden als Füllmaterial zum Schutz heikler Produkte beim Versand verwendet. Das Unternehmen ist ständig auf der Suche nach neuen Verpackungsmaterialien, die kompostiert werden können. Die Verwendung von Holzfasern und Maisstärke bei neuen Produktlinien bestätigt diesen Weg.

Nominiertenbegründung

Wie wichtig Ökologie für Sonnentor ist, beschreibt am besten die Firmenphilosophie: „Wir von Sonnentor glauben fest daran, dass in der Natur die besten Rezepte für ein schönes und langes Leben stecken. Dafür arbeiten wir und davon leben wir. Und wir glauben, dass die biologische Landwirtschaft die einzige Alternative zu den immer größer werdenden Problemen von Monokultur und Überproduktion ist. […]“ Diese Philosophie gilt für alle Unternehmensbereiche und ist somit auch wesentlich für alle umweltschutzrelevanten Themen.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“