Retter Hotel Bio Restaurant

Regionale Wertschaffung
(2019)

2012 konnten wir das veraltete Leerstandsgebäude des ehemaligen Obsthofs Retter, direkt angrenzend an das Hotelgrundstück inklusive der seit 1992 biozertifizierten Obstanlagen (Äpfel, Quitten, Birnen, Streuobstvielfalt) erwerben. Da es im Hotel nicht möglich war, regionales frisch gebackenes Bio-Brot und Gebäck zu erhalten hat sich der Bedarf nach einer Backstube (BÄCKEREI) ergeben. (100% frisches und regionales Gebäck und Lebensmittel als Versprechen an unsere Gäste, transparent produziert und zum Mitnehmen) Darauf folgte der Wunsch nach einer Plattform für Bio-Produzenten der Region Bio-Laden (RETTEREI), Kursräumen (PLAUDEREI) für regionale Handwerker und Produzenten und einer Kräutertrocknung (KRÄUTEREI). Da in der Landwirtschaft viele Früchte geerntet werden, lag es auch auf der Hand Obst zu verarbeiten, so entwickelte sich die Idee einer BRENNEREI für Edelbrände, EINKOCHEREI für Marmeladen und Chutneys, sowie einer BIO-Speiseeis-Erzeugung EISEREI und eine BRENNEREI mit EINMAISCHEREI für Destillate und für einen geschlossenen Lebensmittelkreislauf.

Nach Recherche zum Leitprodukt Pöllauer Hirschbirne, welche sehr aufwändig in kleinen Chargen geklaubt werden muss, war klar, dass auch große Tiefkühlzellen für Großkisten für eine bessere und aromatische Aufarbeitung notwendig sind. Das Flachdach wurde mit neuem Ausgang als Terrasse umfunktioniert und ein leicht zu reinigender Event- und Bastelraum (für Bienenwiegenbaukurse) gebaut

Nominiertenbegründung

Retter Hotel GmbH – Retter Hotel BIO Restaurant
Die im Naturpark Pöllauer Tal gelegene Retter Seminar Hotel GmbH gilt in Österreich als Vorbild für Öko-Bio-Hotels und Zero Waste. Dabei gelang die organische Entwicklung des Retterhofs über Jahrzehnte hin zu einem Vorzeigebetrieb. Die nachhaltige Gesamtphilosophie des Unternehmens und das klare Bekenntnis zu Regionalität stellen das Leitmotiv des Unternehmens dar. Ein altes Leerstandsgebäude des ehemaligen Obsthofs Retter wurde unter Einbeziehung der regionalen Bio-Produzenten zu einem gläsernen Musterbetrieb für geschlossene Lebensmittelkreisläufe. Es gibt eine eigene Bäckerei, eine Kräutertrocknung, eine Brennerei, eine Einkocherei für Marmeladen und Kursräume für BesucherInnen, die auch rege genutzt werden. Damit ist aus einem alten, leeren Gebäude eine vorbildliche Plattform für Bio-Produzenten geworden, die interaktiv in der Region entwickelt und betrieben wird.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“