Repairs4Future

Internationales Engagement
(2022)

Die Entscheidung der EU-Institutionen, einen systemischen Wandel von einer ressourcenintensiven, linearen zu einer abfallarmen, zirkulären Wirtschaftsweise vorzuschreiben, machte den Weg frei für die „Europäisierung“ der, federführend von R.U.S.Z-Technikern entwickelten, österreichischen Norm ONR 192102:2014 (reparaturfreundliches Design für Elektrogeräte). Nach der Präsentation der Norm bei der Europäischen Umweltagentur in Kopenhagen war es nur noch ein kurzer Weg zu den Normungsgremien der EU. Das Ergebnis, die EN 45554:2020 und produktspezifische Normen, wird in der ÖkodesignRichtlinie referenziert und kurzlebige Geräte dürfen ab 2025 in der EU nicht mehr angeboten werden. Aktuell arbeiten wir mit einem bedeutsamen Konsortium an unabhängigen Testmethoden gegen vorzeitige Obsoleszenz, die den Herstellern, den Marktaufsichtsbehörden und dem Konsumentenschutz zur Verfügung gestellt werden. Eine solide Reparaturinfrastruktur fehlt derzeit. Mit 24 Jahren praktischer, aber auch F&E-Erfahrung als Reparaturdienstleister bieten wir interessierten Franchisenehmern unser Reparatur-, Re-Use- und PSS-Knowhow an, um unser soziales, ökologisches und ökonomisches Geschäftsmodell auszubauen

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Damien Richard
Sepp Eisenriegler MAS, MBA
Gründer und geschäftsführender Gesellschafter Reparatur- und Service Zentrum (R.U.S.Z.)

„Reparatur ist angewandter Klimaschutz! Würden die EU-Haushalte nur ihre Waschmaschinen, Staubsauger, Laptops und Smartphones ein Jahr länger nutzen, wäre das eine Vermeidung von 4 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente. Das ist gleichbedeutend mit 2 Mio. weniger Autos auf Europa´s Straßen. Deshalb ist Reparatur die Königsdiziplin der Kreislaufwirtschaft.“

Nominiertenbegründung

R.U.S.Z ist Anbieter von Reparaturdienstleistungen und ein Pionier der Kreislaufwirtschaft. Die von R.U.S.Z selbst entwickelte österreichische Norm ONR 192102:2014 (Gütezeichen für langlebige, reparaturfreundlich konstruierte E-Geräte) dient als Grundlage für die Entwicklung des EU-Standards EN 45554:2020 „Energy related products – Material efficiency aspects for Ecodesign“ im CEN-CENELEC JTC 10, welcher in der Ökodesignrichtlinie referenziert wird. Darüber hinaus ist das Social Business Teil des Konsortiums, das im Rahmen des H2020-Projektes PROMPT unabhängige Testmethoden gegen geplante Obsoleszenz entwickelt. Damit schafft es Produktdesign-Kriterien, die ab 2025 über die Marktzulassung von E-Geräten im EU-Wirtschaftsraum entscheiden. Das Unternehmen entwickelte nun ein innovatives soziales Franchise-Konzept, um sein Angebot auf weitere Standorte auszuweiten. Damit schafft es den Aufbau einer Reparatur-Infrastruktur die Skalierung seiner Wirkung.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“