Nachhaltige Wärme für Klagenfurt aus 80 % Biomasse

Klimaschutz
(2020)

Die Landeshauptstadt Klagenfurt setzte bereits 1949 auf die hocheffiziente Kraftwärmekopplung zur gleichzeitigen Produktion von Strom und Fernwärme. Im ersten Schritt ging es um die Versorgung des Landeskrankenhauses und des Schlachthofs in Klagenfurt. In der mittlerweile 70jährigen Weiterentwicklung wurden dann schwerpunktmäßig immer mehr Wohn- und Gewerbebauten an die Fernwärme angeschlossen, und wir versorgten 2019 bereits 4.500 Objekte über ein 184 km langes Versorgungsnetz. Schwerpunktmäßig werden Mehrgeschosswohnbauten, Krankenhäuser, öffentliche Gebäude sowie
Gewerbebetriebe versorgt. Mittlerweile können ca. 50% der Wohnungen in Klagenfurt mit Fernwärme versorgt werden. Aufgrund der Luftschadstoff-Entwicklungen wurden bereits laufend Abluftreinigungsmaßnahmen gesetzt. Letztendlich führte die Klimadiskussion zur Überlegung, die Produktion auf klimaneutrale Biomasse umzustellen und soweit als möglich fossile Energieträger zu ersetzen. Dies wurde 2018 zu über 80% erreicht, sodass Klagenfurt einen wesentlichen Beitrag zur Klimabilanz darstellen kann. Weiterhin soll nun der forcierte Fernwärmeanschluss zu einer Verbesserung der Luft- und Klimasituation in Klagenfurt beitragen

Nominiertenbegründung

Die Stadtwerke Klagenfurt AG ist zentraler Energie- und Infrastrukturversorger der Landeshauptstadt Klagenfurt und hat die Energieproduktion auf klimaneutrale Biomasse umgestellt. Bereits über 80% der benötigten Fernwärme wird damit erzeugt. Weiters erreichen die Stadtwerke Klagenfurt durch den Einsatz von Filtertechnologien und Abluftreinigungen einen wesentlichen Beitrag zur Verringerung der hohen Feinstaubbelastung und Luftschadstoffwerte. Sehr positiv fällt der Jury auf, dass sich das Unternehmen intensiv mit neuen Geschäftsmodellen wie der PV-Bürgerbeteiligung „Sonnengarten“ sowie der Umstellung des öffentlichen Verkehrs auf CO2-arme Verkehrsmittel sowie Elektro-Busse beschäftigt. Die Stadtwerke Klagenfurt sind sich ihrer Verantwortung bewusst und leisten damit auch einen Impact zu den SDGs. Mit der Biomasse-Kraftwärmekopplung gewährleisten sie die zukunftsgerechte Energieversorgung der Landeshauptstadt.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“