magdas HOTEL – das Hotel mit sozialem Mehrwert

Social Entrepreneurship
(2016)

Mit der Zuerkennung des Asylstatus erhalten Flüchtlinge in Österreich Zugang zum Arbeitsmarkt. Aus unterschiedlichen Gründen verläuft die Jobsuche jedoch meist negativ. Zugleich herrscht in der Tourismusindustrie ein Personalmangel. Hier setzt magdas HOTEL an und zeigt mit dem Betrieb eines Social Business-Hotels Lösungsmöglichkeiten für beide Probleme: Asyl- & subsidiär schutzberechtigte Personen führen gemeinsam mit Profis der Hotellerie ein Hotel am Wiener Prater und werden „on the job“ trainiert. magdas HOTEL nützt die Ressourcen geflüchteter Menschen (Mehrsprachigkeit, interkulturelle Kompetenz), die für den Tourismus wertvoll sind. An der Rezeption, im Zimmerservice, an der Hotelbar und in der Küche finden anerkannte Flüchtlinge einen Arbeitsplatz. Um den MitarbeiterInnen individuell passende Entwicklungsmaßnahmen zukommen zu lassen, kooperiert magdas mit Trainingsinstitutionen, GastroexpertInnen, die sich freiwillig engagieren, und der Hotelbranche.
magdas HOTEL will für die Tourismusindustrie ein Vorbild sein und andere Hotelbetriebe motivieren, das Potenzial anerkannter Flüchtlinge als ArbeitnehmerInnen im Tourismus zu nutzen und diese Zielgruppe auch entsprechend in ihren Lehrlingsprogrammen zu berücksichtigen. Nachhaltigkeit ist für magdas nicht nur in Bezug auf die Arbeitsmarktintegration der Zielgruppe relevant: Der Umbau eines Pflegehauses zu einem Hotel verlief ressourcenschonend. In einem Upcycling-Prozess wurde aus alten Möbel neues Interieur geschaffen.

Nominiertenbegründung

magdas HOTEL am Wiener Prater wird von Hotellerie-Profis gemeinsam mit Menschen, die aus ihren Heimatländern flüchten mussten, gemeinsam geführt. Damit adressiert magdas HOTEL das Problem der schwierigen Arbeitsmarktintegration asylberechtigter Menschen in Österreich. Aus unterschiedlichen Gründen gestaltet sich die Jobsuche für Asylberechtigte schwierig, zugleich herrscht in der Tourismusindustrie Personalmangel – hier setzt magdas HOTEL an und zeigt eine Lösung für beide Probleme auf. Gemeinsam mit erfahrenen Hotelliers werden die schutzberechtigten Personen eingeführt, (weiter) ausgebildet und gleichzeitig ihre für den Tourismus wertvollen Fähigkeiten (Mehrsprachigkeit, interkulturelle Kompetenz) genützt. Bisher konnten so 20 Arbeitsplätze für Asylberechtigte und 10 für Hotellerie-Profis bereitgestellt werden. Beim Design hält sich magdas HOTEL an das Upcycling-Prinzip. Noch verwertbare Möbel des ehemaligen Pflegehauses wurden gemeinsam mit Studenten und Freiwilligen renoviert. magdas HOTEL ist somit ein Vorreiterunternehmen und schafft durch zahlreiche Besucher und internationale Medienberichterstattung Bewusstsein für die Thematik. magdas HOTEL sieht sich als Pilotprojekt, welches international umgesetzt werden kann.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“