Kredenz.me – Der unkonventionelle Laden

Vorbildliche Projekte
(2019)

Aus der Überlegung heraus, in Klosterneuburg eine Food-Coop zu gründen, entwickelte sich d. Idee des Mitgliederladens, in dem jeder einkaufen kann, aber Mitglieder ohne Mitarbeit & gegen einen
monatlichen Beitrag biologische, regionale Produkte zu günstigen Preisen + zu üblichen Geschäftszeiten einkaufen können. Nichtmitglieder kaufen zu handelsüblichen Preisen ein. Mitgliedsbeiträge werden zur Deckung der Fixkosten verwendet. Der Mitgliederpreis setzt sich aus dem EK + Schwundpauschale 12% + Steuer zusammen – transparent und nachvollziehbar, keine Gewinnmarge. Wo möglich sollen Produkte ohne Zwischenhandel direkt, regional und zu fairen Preisen bezogen werden. Verluste durch Verderb der Ware werden minimiert, indem im Bistro Gerichte zum Mitnehmen in Pfandgläsern angeboten werden. Das Bistro soll zum Treffpunkt werden. Die Schwierigkeit bestand darin im teuren Klosterneuburg ein passendes und leistbares Geschäftslokal zu finden, das nicht abgelegen ist. Der Start wurde daher in einem Kellerlokal am Weidlinger Bahnhof, sehr zentral, doch kaum sichtbar, geplant. Durch eine Tafel am Gehsteig sollte auf das Geschäft aufmerksam gemacht werden. Herausforderung: einen Investor für das Projekt zu finden.

Zielgruppe: Menschen aus Klosterneuburg & Umgebung incl. 19.,20.,21. Bezirk mit hohem Bewusstsein für gesunde & regionale Produkte. Hauptklientel hat genügend Kaufkraft, für Menschen aus sozial schwächeren Schichten bzw. in finanziellen Notlagen: ermäßigte Mitgliedsgebühr

Nominiertenbegründung

Kredenz.me ist ein Lebensmittelgeschäft mit breitem Sortiment, das ein neuartiges Geschäftskonzept verfolgt. Durch Zahlung eines Mitgliedsbeitrags kann beinahe zum Einkaufspreis eingekauft werden. Zudem wird das Recht erworben, bei der Gestaltung des Sortiments und der Auswahl der Lieferbetriebe mitzubestimmen. Jedes Produkt wird sowohl mit dem regulären Preis als auch dem vergünstigten Mitgliedspreis ausgezeichnet. So können Kunden und Kundinnen jederzeit auch ohne Mitgliedschaft einkaufen. Die Produkte können vielfach auch ohne Verpackung oder mittels Nachfüllsystem erworben werden. Das Projekt schafft durch das Bistro- sowie das Mitgliedschaftskonzept zudem einen Raum für den gemeinschaftlichen kulturellen Austausch, was von der Jury besonders gewürdigt wird.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“