Integrative Kollektorproduktion

Arbeitsplatz
(2010)

ökoTech zielt auf eine Normalisierung der Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderung. Durch Qualifizierung und Bereitstellung eines vollversicherten und kollektivvertraglich geregelten Dauerarbeitsverhältnisses werden die soziale und berufliche Integration ermöglicht bzw. unterstützt. Folgende Ansätze werden demnach im Unternehmen eingebunden:

Integration von Menschen mit Behinderung in den Arbeitsprozess und permanente Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen durch umfassende Unterstützung des Beschäftigungsprozesses (Werkzeuge, Geschäftsausstattung, Arbeitsvorbereitung, Schulungskonzepte,…)

Förderung der Kommunikationsfähigkeit und der sozialen Kontaktfähigkeit zur Teilhabe am Arbeitsprozess. Hier geht es insbesondere um die Unterstützung der Interaktion zwischen FacharbeiterInnen und HelferInnen einerseits und deren Führungskräften andererseits. Die Vorschläge zur Verbesserung bzw. Erleichterung der Abläufe sollen von den Beschäftigten selbst erarbeitet werden und dann im Sinne der Produktionsprozessteuerung umgesetzt werden.

Weiterentwicklung der Hilfsmittel, Geräte, Werkzeuge und Maschinen: Der starke Mitbewerb in der Solarbranche zwingt zu Rationalisierung und Prozessbeschleunigung. Für die Ökotech und ihre behinderten MitarbeiterInnen bedeutet das darüber hinaus, dass zusätzlich die individuellen Fähigkeiten und Leistungsgrenzen berücksichtigt werden müssen

Sicherstellung und Verbesserung der notwendigen flankierenden Maßnahmen wie Supervision, Teamentwicklung, Umgang mit persönlichenKrisen der MitarbeiterInnen.

Nominiertenbegründung

Das Projekt der Ökotech Produktionsgesellschaft besticht durch die langfristige Ausrichtung und die damit verbundene nachhaltige Verankerung im Unternehmen. Auf vorbildliche Weise wurde ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Menschen mit Behinderung erfolgreich ins Unternehmen und gleichzeitig in den 1. Arbeitsmarkt integriert. So schuf die Ökotech Produktionsgesellschaft qualifizierte Dauerarbeitsplätze in einer zukunftsträchtigen Branche, die außerdem großen Nutzen für die Umwelt stiftet. Die Jury beeindruckte das außerordentliche soziale Engagement, das für ein im Wettbewerb stehendes Unternehmen überdurchschnittlich groß ist. Vorbildlich ist auch die Einbindung der Führungskräfte und externen Partner ins Projekt. Durch die Herstellung eines ökologisch sinnvollen Produktes ist überdies die Verankerung von CSR im Kerngeschäft gewährleistet.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“