Lebensmittel: fair bieten statt verbieten

Vorbildliche Projekte
(2020)

Der Start des Projekts kam nicht zu einem gewissen Zeitpunkt, sondern ist ein logischer Schritt, damit unsere Unternehmen auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben und Bestand haben. In einer Zeit, in der Menschen den Onlinehandel bevorzugen, das stationäre Geschäft nach den größten Rabatten im Flugblatt wählen, Konsumenten keine andere Wahl haben als durch ihren Einkauf Müllberge zu verursachen, war es für uns an der Zeit, Ideen zu entwickeln, die unsere Läden und damit auch die Frequenz in den Ortskernen nachhaltig stärken.

– Wer zu uns kommt, soll kein Auto mehr benötigen müssen, um die täglichen Dinge des Lebens besorgen zu können.
– Um jede Käuferschicht und nicht nur die Besserverdiener zu erreichen ist es uns wichtig, ein ausgewogenes Sortiment anzubieten. Ausgewiesene Bio-Waren finden sich neben regionalen Schmankerln und günstigeren Lebensmitteln wieder. So sehen die Konsumentinnen und Konsumenten auf einen Blick, dass Bio nicht immer teurer bedeutet.

– Unser Ziel ist es, mittels Vorträgen und Weitergabe von Informationen (online und offline) in Kooperation mit Produzenten/innen und Partnern (FH Joanneum etc.), Bewusstseinsbildung zu schaffen und dem Konsumenten/innen so den „wahren Wert“ von Lebensmitteln wieder zu vermitteln. Die Zielgruppe umfasst alle Konsumentinnen und Konsumenten, die im Umkreis von +/- 50 km unserer Kaufhäuser
leben und denen ein Geschäft wichtig ist, das alle Waren des täglichen Bedarfs biologisch und regional (verpackungsfrei) anbietet.

Nominiertenbegründung

Die Hubmann Kaufhaus GmbH hat sich mit drei weiteren regionalen Nahversorgern (Reisinger Einkaufszentrum, Kaufhaus Loder und Das Gramm und Das Dekagramm) zusammengeschlossen, die einander durch gegenseitiges Lernen be- und verstärken. Die beteiligten Nahversorger legen den Fokus auf regionale und biologische Lebensmittel, die zum Teil auch komplett verpackungsfrei angeboten werden. Die Hubmann Kaufhaus GmbH ist sich den Problemen der Branche bewusst und entwickelt langfristige, übergreifende Lösungen entlang der Lieferkette. Die Jury begrüßt die Bewusstseinsbildung und das Engagement, weitere Händler zu motivieren, um gemeinsame Initiativen zu setzen und den Wissenstransfer zu stärken. Der kooperative Ansatz der regionalen Nahversorger hat Vorbildcharakter, was von der Jury entsprechend gelobt wird – nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Rahmenbedingungen eines regionalen Nahversorgers der es aufgrund der existierenden Dynamiken und Wettbewerbsstrukturen nicht leicht hat.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“