Ganzheitliches CSR Engagement Rhomberg Bau

CSR-Engagement - große Unternehmen
(2015)

Unser Ansatz ist es, bereits die Planung so vorausschauend zu gestalten, dass möglichst wenig Ressourcen verbraucht, Gebäude möglichst energie- und umweltschonend betrieben und unsere Bauten um- und rückgebaut werden können. Die Ressourcen, die dennoch benötigt werden, holen wir uns auf möglichst kurzem Weg: Über 76 % des Materials für unsere Vorarlberger Baustellen kamen aus dem Ländle, in der Schweiz liegt die Quote bei 98 %. Wir betreiben unseren eigenen Steinbruch und gewinnen schon heute bis zu 50 Prozent unserer Baustoffe aus recycelten Sekundärrohstoffen. Rhomberg war das erste österreichische Bauunternehmen, das von der ÖGNI für seine ethische Unternehmensführung zertifiziert wurde.

Mit dem Holz-Hybrid-Bausystem „LifeCycle Tower“ der Rhomberg-Tochter Cree wird Holz als Baumaterial in modularer Systembauweise in die Stadt gebracht. Das schlägt drei Fliegen mit einer Klappe: Holz ist ein besonders nachhaltiger, weil nachwachsender Rohstoff, der darüber hinaus CO2 speichert und den ökologischen Rucksack eines Gebäudes dramatisch senkt. Die Systembauweise verkürzt Bauzeiten und damit Lärm-, Staub- und Umweltbelastungen. Zudem ist das LCT-System dadurch überall problemlos anwendbar, wo Holz vorrätig ist. Schließlich kommt das System dem Trend zum urbanen „Wohnen in der Stadt“ entgegen: Drei Viertel der Weltbevölkerung wird schon bald in Städten wohnen!

Arbeitsplatz: Im Rahmen der unternehmenseigenen Rhomberg Akademie bieten wir unseren Mitarbeitern unterschiedliche Seminare zur fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung an. Gemeinsam mit anderen Personalentwicklungsaktivitäten wie Lehrlingsausbildung, Schulexkursionen oder Strategiemeetings wurden 2014 101 Veranstaltungen mit 960 Teilnehmern durchgeführt. Das Angebot unterteilt sich in die Bereiche Technik (fachspezifische Inhalte), Systeme (Rhomberg-spezifische Themen, Qualitätsmanagement), persönliche Weiterentwicklung und als eigenen Bereich Nachhaltigkeit.

Umwelt: Ein Schwerpunkt bei Rhomberg liegt im Bereich „Mobilität“. So werden immer von Mai bis September die Kollegen durch attraktive Preise dazu ermuntert, zu Fuß, in einer Fahrgemeinschaft, mit den
Öffentlichen oder per Fahrrad zur Arbeit zu kommen und so CO2 einzusparen. Mit Erfolg: Die 89 Teilnehmer 2014 sammelten knapp 85.000 Kilometer und damit ein Minus von rund 12 Tonnen CO2.
Ebenfalls Einsparpotenzial haben die zwei Elektroautos im Rhomberg-Fahrzeugpool. Und damit Radfahren mehr Spaß macht, gibt es bei und von Rhomberg perfekt ausgestattete Mobilitäts- und Servicestationen für den Drahtesel mit Überdachung, Werkzeugen und Luftkompressoren. Drei davon stehen in Bregenz.

Nominiertenbegründung

Gerade in der Baubranche sind Unternehmen aus Perspektive der Nachhaltigkeit mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Rhomberg Bau nimmt in der Branche eine Vorreiterrolle ein und zeigt eindrucksvoll vor, wie durch gezielte Maßnahmen und ein holistisches Nachhaltigkeitskonzept eine langfristige Veränderung erreicht werden kann – in sozialer, ökologischer und ökonomischer Hinsicht. Wichtig ist dabei die Einbindung der Stakeholder, beispielsweise über den Nachhaltigkeitsbericht „SinnEntFalter“, der nach der GRI ausgerichtet ist. Die intensive Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der Baubranche hinsichtlich Nachhaltigkeit beeindruckte die Jury genauso wie die Miteinbeziehung des gesamten Lebenszyklus der Gebäude. Der Großteil der Rohstoffe stammt aus regionaler Beschaffung, 50 % der Baustoffe werden aus recycelten Sekundärrohstoffen gewonnen. Die Jury schätzt überdies die Bemühungen um eine nachhaltige und kundenorientierte Mobilität in der Region um Bregenz und Dornbirn im Sinne der Regionalentwicklung und das soziale Engagement des Unternehmens, das sich in intensiven Partnerschaften mit sozialen Wohnbauträgern zeigt. Zusätzlich war Rhomberg das erste österreichische Bauunternehmen, das von der ÖGNI für seine ethische Unternehmensführung zertifiziert wurde.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“