EYBL DETA

Arbeitsplatz - große Unternehmen
(2004)

Der rumänische Standort Deta war zwar der größte, aber unproduktivste Standort in der Eybl-Gruppe. Dazu kam ein schwieriges soziales Umfeld und vor allem die vorwiegend weiblichen Mitarbeiter waren mit durch Alkoholmissbrauch hervorgerufener Gewalt und hoher Kriminalität konfrontiert. Ziel war es, den Mitarbeiterinnen diese Ängste zu nehmen, Selbstwertgefühl aufzubauen und gleichzeitig den Standort für Eybl wieder wirtschaftlich attraktiv zu machen.

Es wurde ein nachhaltiges und vor allem über den Standort hinausgehendes Konzept entwickelt und implementiert, das u.a. folgende Maßnahmen beinhaltete: Frauen als Gruppenleiterinnen, Ahndung von fehlendem sozialen Verhalten männlicher Arbeitnehmer, neue Entlohnungssysteme, Einrichtung einer örtlichen Polizeidienststelle am Standort, Bereitstellung eines Fonds zur Förderung sozialer und kultureller Weiterentwicklung der MitarbeiterInnen aber auch eine laufende Kooperation und Unterstützung lokaler Behörden und (Hilfs-)Institutionen, um das soziale Umfeld nachhaltig zu verbessern.

Nominiertenbegründung

Das Anliegen des Unternehmens, über die Verbesserungen der Situation der ArbeitnehmerInnen im direkten Arbeitsumfeld hinaus das soziale Umfeld einer ganzen Region zu verbessern, war ausschlaggebend für die Entscheidung der Jury. Die kontinuierliche Zusammenarbeit mit NPOs und regionalen Behörden, die gemeinsame Errichtung von sozialen Institutionen und die nachhaltige Verbesserung der Lebenssituation einer ganzen Region zeugen von einer gesamthaften und nachhaltigen Einbeziehung aller Interessensgruppen.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“