Energieintensiver Prozess der chromfreien Vorbehandlung und der Pulverbeschichtung ohne fossile Energieträger

Klimaschutz
(2025)

Vor der Umsetzung des Projekts war die Pulverbeschichtungund Vorbehandlung bei Forster Metallbau stark von fossilen Energieträgern abhängig. Die Beheizung der Anlagen erfolgte über Gasbrenner, was zu hohen CO₂-Emissionen und hohen Energiekosten führte. Zudem stellte die herkömmliche chemische Vorbehandlung eine Umweltbelastung dar. Die steigenden Anforderungen an eine nachhaltige Produktion, gesetzliche Vorgaben zur CO₂-Reduktion und der unternehmensinterne Anspruch, eine klimaneutrale Fertigung zu erreichen, waren wesentliche Treiber für das Projekt. Ziel war es, die energieintensive Pulverbeschichtung und
Vorbehandlung im Produktionsalltag vollständig auf erneuerbare Energieträger umzustellen und gleichzeitig umweltfreundlichere Verfahren einzuführen.

Nominiertenbegründung

Die Forster Metallbau GmbH ist ein familiengeführtes Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Metallbaukonstruktionen wie zum Beispiel Infrastrukturprojekte und Lärmschutzelemente spezialisiert hat. Nachhaltigkeit hat dabei einen hohen Stellenwert. Im Unternehmen herrscht ein Bewusstsein zu den Problembereichen der energieintensiven Metall-Industrie, daraus resultiert eine Nachhaltigkeitsstrategie, die auf den schonenden Umgang mit Ressourcen und auf die Reduktion von Emissionen setzt. Forster Metallbau verfolgt eine schrittweise Umstellung auf kreislauffähige Materialien, erneuerbare Energiequellen und schadstofffreie Vorbehandlungsverfahren, inklusive der Anwendung der ONR 192500, einem zertifizierten und anerkannten Nachhaltigkeitsmanagementsystem.

Vor der Umsetzung des Projekts war die Pulverbeschichtung und Vorbehandlung bei Forster Metallbau stark von fossilen Energieträgern abhängig. Darum wurde ein umfassendes Konzept zur Dekarbonisierung des Beschichtungsprozesses umgesetzt. Die bis dahin verwendeten Gasbrenner wurden durch ein Biomasse-Heizkraftwerk mit Thermoöl-Technologie ersetzt. Das System wurde mit einem CO2-überwachten Steuerungskonzept gekoppelt, um Emissionen kontinuierlich zu erfassen und weitere Einsparpotenziale zu identifizieren. Ein begleitendes Schulungs- und Monitoringprogramm stellt sicher, dass die Umstellung dauerhaft wirksam bleibt und im Arbeitsalltag verankert wird.

Die erzielten Ergebnisse lassen sich deutlich in Zahlen belegen. So führt beispielsweise die Umstellung auf die Biomasse-Wärmeträgeröl-Technologie zu einer 85%igen Reduktion der CO₂-Emissionen, was über einen Zeitraum von zehn Jahren rund 11.261 Tonnen CO₂ einsparen kann. Das Projekt zeigt, wie ein Betrieb in einer energieintensiven Industrie Maßnahmen ergreifen kann, um Umweltbelastungen substanziell zu verringern.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“