ByeAgain – (ver)kaufen kinderleicht gemacht

Social Innovation & Future Challenges
(2023)

Aktuell gibt es ein großes Problem in der Wiederverwendung von gebrauchten Kinderartikeln. Eltern geben eine Menge an Geld für verschiedenste Kinderartikel aus (nur eine Zahl vorab: allein in Österreich werden von Eltern im Jahr ca. 16 Mrd. € für Kinder und Jugendliche ausgegeben). Kindersachen werden oftmals nur kurz verwendet und verstauben danach zu Hause – obwohl sie nicht
oft verwendet wurden und teilweise in einem super Zustand sind.

Der Verkauf über herkömmliche Plattformen wie Willhaben oder Ebay ist mit großen Hürden verbunden (Produkte inserieren, nervige Anfragen beantworten, fremde Leute zu sich nach Hause lassen, Abholzeitpunkte ausmachen, zu Hause sein wenn das Produkt abgeholt wird, feilschen des Preises, etc.).

Bei ByeAgain handelt es sich nicht nur um ein einzelnes Projekt, sondern um ein Unternehmen. Hierbei
wurden alle Tätigkeiten von der Idee bis zum Tagesgeschäft durchlaufen. Dazu zählen mitunter die
Konzeptionierung des Geschäftsmodells, die Entwicklung der Online-Plattform, die Abklärung
rechtlicher Aspekte oder der Aufbau der gesamten Supply-Chain.

Durch ByeAgain haben eine Vielzahl an nicht mehr verwendeten Kinderartikeln ein zweites Lebens bekommen und etliche Familien wurden durch den Verkauf ihrer Produkte finanziell entlastet.

Nominiertenbegründung

Das Start-Up ByeAgain bietet Eltern eine innovative Refurbishment-Plattform für den Kauf und Verkauf von Kinderartikeln. Das junge Unternehmen entwickelt ein Online-Angebot für die Wiederverwendung von gebrauchtem Kinderspielzeug und Kinderartikeln durch neue Eltern- und Kindergenerationen.

Das Unternehmen konzentriert sich auf ein wichtiges Anliegen: Kinderprodukte werden oft nur für kurze Zeit genutzt und dann möglicherweise weggeworfen. ByeAgain verfolgt dabei einen ökologisch und sozial nachhaltigen Ansatz. Besonders bei kurzlebigen Kinderwaren steht die kurze Nutzungsdauer oft in keinem Verhältnis zu den hohen Anschaffungskosten, insbesondere für finanziell belastete junge Eltern. Das Modell adressiert daher auch soziale Herausforderungen, insbesondere in Zeiten hoher Inflation. Familien werden finanziell entlastet und Kindern wird die Möglichkeit geboten, schönes und sauberes Second-Hand-Spielzeug zu nutzen.

ByeAgain ist ein positives Beispiel für nachhaltiges Wirtschaften und zeigt, wie die Integration von Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft in die Unternehmensphilosophie zu positiven ökologischen und sozialen Ergebnissen führen kann. Darüber hinaus unterstützt ByeAgain finanziell belastete Familien.

Die Plattform ByeAgain zeigt mit ihrem Projekt, wie es möglich ist, die Kreislaufwirtschaft zu fördern und das Konzept der Nachhaltigkeit weiter zu stärken.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“