125 Jahre w&p Zement am Standort Wietersdorf – Entwicklung der Zukunftsfähigkeit

Vorbildliche Projekte
(2020)

Im November 2014 wurde das Zementwerk Wietersdorf als Verursacher einer Hexachlorbenzol (HCB)-Emission bekannt. Von der Situation betroffen war in erster Linie die lokale Bevölkerung, vor allem die direktvermarktenden landwirtschaftlichen Betriebe der Region. Durch den Vorfall und die daraus resultierenden Lieferstopps entstanden erhebliche wirtschaftliche Einbußen und Imageschäden. W&P und die Eigentümerfamilie haben von der ersten Sekunde nach Bekanntwerden die Verantwortung übernommen und Schritte gesetzt, um den Betroffenen rasch und unkompliziert zu helfen. Nicht unerheblich waren auch die Auswirkungen auf unsere Mitarbeiter. Neben der Frage, wie es denn mit dem Standort weitergeht, standen sie in der lokalen Öffentlichkeit unter hohem Druck. Die Auswirkung des Vorfalls auf die Umwelt wurde durch das Umweltbundesamt (UBA) untersucht und 2018 veröffentlicht. Durch zahlreiche Maßnahmen, wie bspw. Soforthilfemaßnahmen, dem vom Land Kärnten gemeinsam mit w&p organisierten Futtermitteltausch, wurde vom UBA bestätigt, dass das Görtschitztal durch die HCB Emission nicht nachhaltig geschädigt wurde. Das Vertrauen aller Dialoggruppen in unser Unternehmen, welches bisher die Basis unseres Tuns im Görtschitztal bildete, wurde durch den Vorfall massiv geschädigt. Es war uns klar, dass für ein nachhaltiges Weiterbestehen des Unternehmens mutige Schritte vorwärts, gepaart mit Transparenz und Offenheit, zu setzen waren.

Nominiertenbegründung

2014 wurde das Zementwerk Wietersdorf als Verursacher einer Hexachlorbenzol (HCB)-Emission bekannt. Betroffen war in erster Linie die lokale Bevölkerung, vor allem die direktvermarktenden landwirtschaftlichen Betriebe der Region. Das Unternehmen bekannte sich zu seinen Fehlern, nutzte die Krisensituation als Chance und setzte einen nachhaltigen Prozess zur Entwicklung der Zukunftsfähigkeit in Gang. Mittlerweile ist das Projekt „Entwicklung der Zukunftsfähigkeit“ als Teil der Unternehmensstrategie in einen andauernden Prozess übergeführt. Mit Transparenz, Offenheit und Selbstreflexion wagte die w&p Zement GmbH einen mutigen Schritt und entwickelte ein Leuchtturmprojekt mit hohem internationalem Replikationsfaktor für die gesamte Branche. Besonders lobenswert hebt die Jury hervor, dass das Zementwerk nun zu den saubersten Zementwerken der Welt zählt.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“