Applaus für die Gewinner des TRIGOS Kärnten

Vier nachhaltig wirtschaftende Unternehmen freuten sich gestern Abend im Casino Velden über die Auszeichnung mit dem renommierten Nachhaltigkeitspreis. Zusätzlich vergab die Jury den Sonderpreis „CSR-Newcomer“.

Die Spannung unter den insgesamt 11 nominierten Unternehmern war groß, als Herta Stockbauer, Vorstandsvorsitzende der BKS Bank, die Verleihung des TRIGOS Kärnten eröffnete: „Es ist mir eine ganz besondere Freude, Sie heute Abend hier persönlich begrüßen zu dürfen. Die Besten unter Ihnen werden mit dem TRIGOS ausgezeichnet, aber auch eine Nominierung ist bereits ein Gewinn. Ausnahmslos alle hier anwesenden Unternehmen dürfen stolz darauf sein, zu den nachhaltigsten Unternehmen in Österreich zu zählen.“

Mit dem TRIGOS Kärnten ausgezeichnet wurden:

  • Flextronics International GmbH in der Kategorie Klimaschutz
  • Sto Ges.m.b.H. in der Kategorie Regionale Wertschaffung
  • Biohotel Gralhof in der Kategorie Vorbildliche Projekt
  • myAcker GmbH in der Kategorie Social Innovation & Future Challenges

Den Sonderpreis der Jury als „CSR-Newcomer“ erhielt die Graf Filmproduktion GmbH. Der Preis wird von der Jury an erstmalig einreichende Unternehmen vergeben, deren nachhaltige Maßnahmen noch nicht für einen TRIGOS reichen, aber großes Potenzial beinhalten.

Durch den Galaabend führte die beliebte Moderatorin Ute Pichler. Für die professionelle musikalische Begleitung sorgte das Franz Fusion Trio, featering Desirée Mostetschnig.

Jede Nominierung ist ein Gewinn
Zahlreichen Applaus gab es auch für die nominierten Unternehmen: ITEK Verkehrs- und Beschilderungstechnik, Sonnenkraft GmbH, ARGE Alpe-Adria-Trail, Kärntnermilch reg. Gen.m.b.H, Swircle GmbH, Hectas GmbH & Co KG sowie die Mondi Frantschach GmbH.

Die Bewertung
Mit der Verantwortung im Kerngeschäft als notwendige Basis lag der Fokus auf Innovationskraft, Wirkung und Zukunftsfähigkeit der jeweiligen Initiativen und Projekte. Gleichzeitig wurde der Beitrag zu den globalen Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen – den Sustainable Development Goals (SDGs) – besonders gewertet. All jene Unternehmen, die bereits zum wiederholten Male beim TRIGOS einreichten, wurden an der Weiterentwicklung ihrer nachhaltigen Aktivitäten gemessen.

Partner & Träger
Hinter dem TRIGOS Kärnten steht eine einzigartige Trägerschaft aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft, die den Preis seit 2007 an Vorzeigebetriebe in Kärnten vergibt. Als Träger fungieren 2022 neben der BKS Bank, die auch für die Organisation der Verleihung verantwortlich zeichnet, die IV Kärnten, die Wirtschaftskammer Kärnten, die Caritas Kärnten, der Umweltdachverband, das Rote Kreuz Kärnten sowie respACT – austrian business council for sustainable development.

Die Kleine Zeitung begleitet den TRIGOS als Medienpartner. Hilfreiche Unterstützung erhalten einreichende Unternehmen vom Verein „Verantwortung zeigen“. Die Gesamtorganisation der Auszeichnung für verantwortungsvolles Wirtschaften obliegt dem bei respACT angesiedeltem TRIGOS Büro.

TRIGOS Gala Kaernten006
Foto: © Stefan Kobald
Bildunterschrift: TRIGOS Kärnten-Gewinner 2022 mit Gastgeberin. V.l.n.r.: Martin Reiner – Flextronics Althofen GmbH, Gastgeberin Herta Stockbauer – BKS Bank, Patrick Kleinfercher – myAcker GmbH, Claudia Pritz – Sto G.e.s.m.b.H, Corinna Knaller – Biohotel Gralhof, Livia Graf – Graf Filmproduktion GmbH.

Rückfragehinweis:
Bettina Kugi
BKS Bank AG
E: bettina.kugi@bks.at
T: 0463/5858-115
www.bks.at

Jurybegründungen der TRIGOS Kärnten-Gewinner:

Kategorie Klimaschutz
Flextronics International GmbH – Green Factory
Im Zuge der Klimakrise rücken besonders die stark emittierenden Industrieunternehmen in den Fokus der Aufmerksamkeit. Flextronics entwickelt und produziert elektronische Module und Komplettgeräte für internationale Kundinnen aus Medizintechnik, Automobilindustrie sowie Industrietechnik und entwickelt sich dabei schrittweise hin zur Green Factory. Das Unternehmen arbeitet an der kontinuierlichen Verbesserung des Betriebes und hat es geschafft, Nachhaltigkeit strategisch und gesamthaft auf allen Ebenen zu integrieren. Die Jury würdigt die konsequente und ganzheitliche Umsetzung des Umweltmanagements des Betriebes und der damit einhergehenden Einsparung von CO2-Emissionen. Das Setzen diverser Maßnahmen, die starke Einbindung der Mitarbeiter*innen sowie die Wahrnehmung der gesellschaftspolitischen Verantwortung über das Unternehmensinteresse hinaus, ist einzigartig.

Kategorie Vorbildliche Projekte
Biohotel Gralhof – Urlaub verändert den Menschen, warum nicht auch die Welt?
Sanfter Tourismus und ökologische Landwirtschaft sind in Österreich ein riesiger Hebel für Nachhaltigkeit und bieten gleichzeitig enormes Potenzial für eine rasche Umsetzung nachhaltiger Wirtschaftsweisen. Dies hat das Biohotel Gralhof mitsamt seiner Bio-Landwirtschaft erkannt und widmet sich der kontinuierlichen Verbesserung seiner Nachhaltigkeitsstrategie. Die Jury begrüßt die gründliche und konsequente Auseinandersetzung mit dem Thema und die strategische und ganzheitliche Vorgangsweise bei der Prozessumsetzung. Das Projekt ist vorbildhaft und hat große Strahlkraft für andere Betriebe, und das nicht nur in der Kärntner Region, sondern generell in der gesamten Hotel- und Tourismusbranche. Die Jury wünscht sich mehr solcher Betriebe in Österreich, die sich ihren Auswirkungen im Kerngeschäft bewusst sind und Verantwortung übernehmen.

Kategorie Regionale Wertschaffung
Sto Ges.m.b.H. – Wir produzieren in der Region

Die derzeitigen weltweiten Probleme mit Rohstoffknappheit und Lieferengpässen verdeutlichen die zentrale Rolle von regionaler Produktion und der dadurch geschaffenen Unabhängigkeit der Bauwirtschaft. Sto ist Anbieter von Fassadendämmung und Beschichtungen und setzt seit Jahren Standards in der Branche, was Nachhaltigkeit und Klimaschutz betrifft. Die Jury begrüßt das klare Bekenntnis des Managements und der Eigentümer zur Nachhaltigkeit. Mit der Standortausweitung um die neue Trockenproduktion in Villach versucht Sto, gleichzeitig auch nachhaltige Ziele zu verfolgen. Die Verlagerung der Wertschöpfung von Deutschland nach Österreich schafft einen regionalen Mehrwert. Beachtlich ist die Vermeidung der langen Transportwege sowie die enorme CO2-Reduktion. Sto nimmt mit diesem Projekt eine Vorreiterrolle ein, die wesentlich ist, um diesen Umdenk- und Transformationsprozess zu forcieren. Die Jury ist überzeugt davon, dass dieser Weg seitens der Industrie in Zukunft noch verstärkt werden muss.

Kategorie Social Innovation & Future Challenges
myAcker GmbH – myAcker plus – mit Online-Radieschen & Regionalisierung zu einer
besseren Welt

Der Onlinegarten myAcker bietet Menschen ohne eigenem Garten die Möglichkeit, virtuell ihr eigenes Bio-Gemüse anzubauen und diesem beim Wachsen zuzusehen. Mit dieser Virtualität schafft das Unternehmen einen innovativen Zugang und macht das Garteln auf spielerische Weise erlebbar. In Kooperation mit der Lebenshilfe Soziale Dienste in der Steiermark regionalisiert myAcker sein Angebot und bringt Anbauflächen auf die Laßnitzhöhe. myAcker plus ist damit eine Win-Win- Situation im besten Sinne. Neben dem virtuellen Zugang zu selbst angebautem und regionalem Bio-Gemüse für die Abonnent*innen schafft das Unternehmen Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung. Diesen wird darüber hinaus das Thema Digitalisierung auf sehr praktikable Art und Weise nähergebracht. Das Unternehmen versucht mit myAcker plus, eine Brücke zwischen Landwirtschaft, Regionalisierung und Sensibilisierung zu schlagen und verbidet damit ökologische, soziale und ökonomische Aspekte.

Sonderpreis für den CSR-Newcomer des Jahres
Graf Filmproduktion GmbH – Green Filming

Die Filmwirtschaft hinterlässt durch hohe CO2-Emissionen, Müll und Ressourcenverbrauch einen enormen ökologischen Fußabdruck. Mit dem Projekt „Green Filming“ steuert die Graf Filmproduktion diesen Problemen und Entwicklungen entgegen. Ziel des Projekts ist es, Schritt für Schritt die Energieeffizienz zu steigern und CO2-Einsparungen zu erreichen. Zusätzlich setzt das Unternehmen soziale Maßnahmen wie die aktive Einbindung der Mitarbeiter*innen, auch in die Gestaltung des Green Filmings. Die Graf Filmproduktion geht damit als gutes Beispiel voran und verstärkt die Bewusstseinsbildung und damit den Wandel der gesamten Filmbranche. Die Jury begrüßt die kontinuierliche Verbesserung und die laufende Evaluierung seitens des Unternehmens und ist schon auf die nächsten Schritte gespannt.

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gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“