Wir bei Blum fahren Bus & Rad

MitarbeiterInnen-Initiativen
(2024)

Wenn man die Arbeitswege aller 6.800 Mitarbeitenden bei BlumÖsterreich aneinanderreiht, ergibt das eine Strecke von fast 150.000 km pro Tag, was fast 4 Erdumrundungen entspricht. Im Jahresmittel wurden vor der Einführung des Mobilitätskonzepts 62 % der Strecken allein im Pkw zurückgelegt, und das in einem dicht besiedelten, grenznahen Gebiet, in dem auch viele Unternehmen ansässig sind und das deshalb besonders verkehrsbelastet ist. Als größter Arbeitgeber in der Region sind wir uns unserer Verantwortung bewusst und haben deshalb 2019 die Mitarbeitermobilität als eines der zentralen Handlungsfelder in Sachen Nachhaltigkeit priorisiert.

Das Mobilitätskonzept zielt darauf ab, das Straßennetz zu entlasten, verkehrsbedingte Emissionen zu senken und Parkflächen im Verhältnis zu den Mitarbeitenden zu reduzieren, um Flächen sinnvoller zu nutzen. Dafür fördern wir eine klimafreundliche und gesündere Anreise im Umweltverbund, also mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß, mit dem Rad oder in Fahrgemeinschaften.

Das Mobilitätskonzept soll einen signifikanten Umstieg der Belegschaft auf klimafreundliche Verkehrsmittel bewirken. Es ist ganzheitlich angelegt und beinhaltet zahlreiche aufeinander abgestimmte Maßnahmen. Die Anschaffung von Fahrrädern („Jobrad“) wird durch Zuschüsse von bis zu 900€ gefördert, ebenso wie die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln durch Gratis-Klimatickets. Dafür verzichten die Mitarbeitenden je nach Leistung an 2-4 Wochentagen auf den Parkplatz. Als täglicher Anreiz werden im Belohnungssystem Ökopunkte für eine klimafreundliche Anreise gesammelt und können gegen Gutscheine eingelöst oder gespendet werden. Eine bewusstseinsbildende Kampagne (Videos, Intranetbeiträge, Wettbewerbe, Fahrtechnikkurse) begleitet die Maßnahmen.

 

 

Julius Blum GmbH
Katharina Schön
Projektleiterin Nachhaltigkeitsmanagement Julius Blum GmbH

„Der TRIGOS ist für uns eine große Anerkennung. Die Auszeichnung für unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten und im Speziellen für unser Mobilitätsprojekt bestärkt uns in unserer Motivation, den Weg weiterzugehen. Außerdem ist das Feedback der renommierten Jury auch ein starkes Zeichen nach außen. Beim TRIGOS kommen unterschiedlichste Organisationen zusammen, die durch den gleichen Grundgedanken verbunden sind: Die nachhaltige Transformation voranzutreiben. Das bietet Raum für Austausch und Inspiration!“

Nominiertenbegründung

Der Vorarlberger Betrieb Julius Blum GmbH ist einer der Weltmarktführer für Möbelbeschläge. Er beliefert über 120 Märkte und beschäftigt weltweit 9300 Mitarbeitende, 6800 davon allein in Vorarlberg.  Blum setzt sich kritisch mit seinem energieintensiven Tätigkeitsfeld auseinander und stellt sich seiner ökologischen Verantwortung mit effektiven Nachhaltigkeitsmaßnahmen wie zum Beispiel die Forschung zu CO2-ärmeren Produkten oder die Einforderung von hohen Standards in puncto Arbeitsbedingungen, Umwelt oder Transparenz bei seinen Lieferant*innen.

Das Projekt „Wir bei Blum fahren Bus & Rad“ ist ein ganzheitliches Mobilitätskonzept für die Mitarbeiter*innen des Betriebs, welches Anreizsysteme, Bewusstseinsbildung, Analytik, Infrastruktur und Spaß verbindet.  Mit konkreten Maßnahmen wie einem Zuschuss für den Kauf von Fahrrädern, gratis Klimatickets gegen Parkplatzverzicht oder Fahrgemeinschaften, schraubt die Julius Blum an mehreren Schrauben und erzielt handfeste vorbildliche Änderungen in der Region.

Durch eine enge Kooperation mit unterschiedlichen Stakeholder*innen wie dem Land Vorarlberg und Gemeinden, gelang es dem Unternehmen neue Bushaltestellen auf dem Betriebsgelände errichten zu lassen. Dieses abgerundete Konzept ist somit auf die Bedürfnisse der Region angepasst und beweist klaren Vorbildcharakter.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“