SecondLife – Batteries4Storage

Klimaschutz
(2021)

Batteriebasierte Stromspeichersysteme spielen für die optimale Integration erneuerbarer Energiequellen und für eine kostenoptimale Stromnutzung bzw. für den Ausgleich von Stromerzeugung und Verbrauch eine zunehmend wichtigere Rolle. Aufgrund des wachsenden Marktes für Elektrofahrzeuge steigt gleichzeitig die Verfügbarkeit von gebrauchten Batteriesystemen aus der Elektromobilität. Diese werden in der Regel nach dem Unterschreiten von 80% Restkapazität dem Recycling zugeführt, obwohl die gebrauchten Batteriesysteme noch einen ausreichenden State of Health (SoH) für Speicher-Anwendungen aufweisen.

Da eine rasche und kostengünstige Zustandserhebung bzw. Restwertermittlung ohne den Hersteller noch nicht möglich ist, kann sich auch ein offener, für jeden Marktteilnehmer zugänglicher Markt für gebrauchte Batteriesysteme aus der Elektromobilität nicht etablieren. Mögliche Zielgruppen für Speichersysteme aus gebrauchten Batteriesystemen wurden vor allem in der stromintensiven Industrie (Anwendungsfall Peak-Shaving) identifiziert, sowie auch die Errichter von Wohngebäuden und PV-Anlagen (Anwendungsfall Eigenverbrauchsoptimierung), Anbieter für Elektrotechnik, Betreiber von großen E-Autoflotten, Betreiber von Elektrobussen und E-Mobilitätsdienstleister.

Nominiertenbegründung

Der Markt für Elektrofahrzeuge wächst stetig an. Damit steigt auch die Verfügbarkeit von gebrauchten Batteriesystemen aus der Elektromobilität. Hier setzt die Grazer Energieagentur mit dem ersten, von Originalausrüstungsherstellern unabhängigen, großtechnischen Speicher für Peak-Shaving, also für Lastspitzenkappung und für Energierückgewinnungsanwendungen an. Dieser besteht ausschließlich aus 2nd Life-Batterien. Das Unternehmen hat darüber hinaus neuartige Tools zur raschen Restwertermittlung unterschiedlichster Batterien entwickelt und die Basis für einen freien Markt geschaffen. Dadurch wird es MarktteilnehmerInnen ermöglicht, das Potential von gebrauchten Batteriesystemen für Speicheranwendungen optimal zu nutzen, die Flexibilität im Stromnetz zu steigern und so die ökologischen und ökonomischen Vorteile zu realisieren. Mit einem starken Netz an KooperationspartnerInnen leistet die Grazer Energieagentur damit einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“