Löffler übernimmt regionale Verantwortung

Regionale Wertschaffung
(2021)

Neben selbst produzierten Stoffen (70% der benötigten Stoffe werden in der eigenen Strickerei in Ried gefertigt), verarbeitet LÖFFLER auch Spezialstoffe, die fertig zugekauft werden müssen. Das betrifft insbesondere Laminate, die überwiegend von Herstellern in Asien produziert und ausgerüstet werden. LÖFFLER hat auf diese Lieferanten nur geringen Einfluss und kann sie nicht dazu zwingen, alle Nachhaltigkeitskriterien einzuhalten, auf die LÖFFLER besteht. So hat sich das Unternehmen z.B. zum Ziel gesetzt, bis 2023 keine Artikel mehr im Sortiment zu haben, die mit ökologisch bedenklichen perund polyfluorierten Chemikalien (PFC) behandelt wurden. Bis spätestens 2026 müssen die Lieferanten nicht nur eine PFC-freie Ausrüstung nachweisen, auch die Herstellung von mikroporösen Membranen und das Material selbst müssen frei von potenziell umweltschädigenden Chemikalien sein. transtex®SHELL erfüllt diese Anforderungen und weist hervorragende Funktionalität auf: Es ist winddicht, wasserabweisend, atmungsaktiv und elastisch. Darüber hinaus wird der Softshell-Stoff in Österreich hergestellt und alle Komponenten werden innerhalb Europas beschafft. Das stärkt die Wertschöpfung in Österreich und Europa und reduziert die Abhängigkeit von in Asien produzierenden Lieferanten mit großer Marktmacht. Nicht zuletzt ist nun auch bei den Laminaten ein durchgängiges
transtex® System nach dem bewährten Schichtenprinzip möglich, für das LÖFFLER bekannt ist und das von KundInnen geschätzt wird.

Nominiertenbegründung

Die oberösterreichische Firma Löffler ist ein Textilunternehmen, das seit seiner Gründung in Österreich fertigt. Mit transtex®SHELL ist dem Unternehmen eine nachhaltige Textilinnovation „Made in Austria“ gelungen. Das Material enthält im Gegenzug zu den üblichen Textillaminaten kein PTFE und ist auch PFC-frei imprägniert. Sämtliche Komponenten des Materials werden in Europa beschafft, die Produktion erfolgt zur Gänze in Österreich. Das stärkt die Wertschöpfung im Land und reduziert gleichzeitig die Abhängigkeit von in Asien produzierenden Lieferanten mit großer Marktmacht. Das Unternehmen überzeugt die Jury nicht nur durch seine Transformation, sondern auch durch seinen Umgang mit Corona und der Vorbildwirkung für andere Unternehmen der Branche. Löffler ist ein beeindruckender Beweis dafür, dass es in Österreich nach wie vor Unternehmen mit hoher textiltechnologischer Kompetenz gibt – und dass eine innereuropäische Herstellungskette auch in diesem Segment möglich ist.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“