Lebenswerte – ASI Reisen

Vorbildliche Projekte
(2020)

Diese Herausforderungen gelten als grundsätzliche Problematiken im Tourismus.

Problem 1:
ASI bietet Reisen an. Diese produzieren einen erheblich CO2 Ausstoß. Weltweit gesehen ist Tourismus für 5-8% der Emissionen verantwortlich. Die freiwillige CO2 Kompensation wird im Schnitt nur von 3-5% der Reisenden genützt.

Problem 2:
Die Kritik gegenüber Tourismus nimmt stetig zu. Neben Overtourism und ökologischer Gleichgültigkeit der Unternehmen ist vor allem die mangelnde ökonomische Partizipation der Einheimischen dafür verantwortlich zu machen. Internationale Tourismus- und Hotelkonzerne sowie Kreuzfahrtschiffe ziehen Wertschöpfung oftmals mehr aus dem Land. Die lokale Wertschöpfung im Tourismus ist oftmals nicht ersichtlich.

Problem 3:
Wirtschaft und Nachhaltigkeit sind vielfach intransparent, insbesondere für Gäste und lokale Communities. Der Austausch und das Zulassen von schonungslosen Feedback zwischen Stakeholdern ist manchmal nicht gewünscht, zumeist nicht gefördert. Die Zielgruppen sind alle Stakeholder (Gäste, Mitarbeiter, Guides, Partner) sowie Communities vor Ort.

Nominiertenbegründung

Die Tiroler AlpinSchule Innsbruck GmbH entwickelt und vermittelt Aktiv- & Erlebnisreisen in 90 Länder und sorgt damit für nachhaltige Erlebnisse für Reisende & lokale Communities. Mit der gesamtheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie „Lebenswerte“ stellt sich das Unternehmen durch die Minimierung des Umwelteinflusses, der Maximierung der lokalen Wertschöpfung sowie der Förderung von Transparenz & Dialog konsequent den aktuellen Herausforderungen der Tourismusbranche. Die Jury hebt besonders die klare Adressierung des Problems „Overtourism“ sowie die aktive Sensibilisierung und Aufklärung hervor, denn neben den eigentlichen Kunden werden auch die Destinationen und Anbieter, sowie deren MitarbeiterInnen für die Philosophie eines nachhaltigen Tourismus gewonnen. Dadurch wird die wichtige Vorbildfunktion für MitbewerberInnen im Tourismus noch deutlicher – ein Nachahmungseffekt auf andere Anbieter wäre wünschenswert und notwendig.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“