Zubau Privatklinik Döbling

Klimaschutz
(2025)

Das Gebäude mit rund 4.000 m² Bruttogeschossfläche wurde zwischen Jänner 2023 und Februar 2025 errichtet. Die Baukosten belaufen sich auf etwa 45 Millionen Euro. Im Gebäude befinden sich ein Logistikzentrum, drei Operationssäle, Patientenzimmer sowie eine Geburtshilfestation.

Die Wärmeversorgung erfolgt ausschließlich über eine Geothermie-Wärmepumpe mit Tiefensonden, die auch einen Großteil des Kühlbedarfs abdeckt. Wärme- und Feuchterückgewinnungssysteme tragen zur Reduktion des Energieverbrauchs der Lüftungs- und Klimaanlagen bei. Zusätzlich unterstützt eine Photovoltaikanlage die Stromversorgung.

Das nachhaltige Gebäudekonzept spiegelt sich in der klimaaktiv-Gold-Zertifizierung wider. Zu den Maßnahmen zählen PVC-freie Bodenbeläge – sämtliche Zimmer sind mit Parkett ausgestattet – sowie PVC-freie Fenster. Im Bau wurden überwiegend Produkte eingesetzt, die mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet sind.

In der Tiefgarage stehen Lademöglichkeiten für Elektroautos und E-Bikes zur Verfügung. Die gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr wirkt sich positiv auf die Reduktion indirekter Emissionen aus.

Ein neu errichtetes Logistikzentrum optimiert die Abfallentsorgung, unter anderem durch Müllpressen, die Entsorgungsfahrten reduzieren. Eine hygienisch vertretbare Fassadenbegrünung trägt darüber hinaus zur Verbesserung des Mikroklimas bei.

Nominiertenbegründung

Die Privatklinik Döbling ist eine der leistungsstärksten Privatkliniken Österreichs. Jährlich werden rund 17.500 stationäre Patient:innen und 7.500 akut versorgte Fälle betreut. Als Belegspital mit angeschlossenem Kassenambulatorium und Ordinationszentrum bietet sie ein breites medizinisches Angebot. Etwa 6 % aller Wiener Babys kommen hier zur Welt. Allgemein ist das Gesundheitswesen ein sehr ressourcenintensiver Bereich. Die Klinik begegnet dieser Herausforderungen Energiemonitoring, einem Nachhaltigkeitsteam, EMAS-Zertifizierung, erneuerbare Energien, nachhaltige Mobilität und umweltfreundliche Verbrauchsgüter. Vorweg gilt aber immer: Reduktion auf das Notwendige.
Mit dem Projekt „Zubau Privatklinik Döbling“ wurde ein klimafreundlicher Klinikzubau mit rund 4.000 m² Bruttogeschossfläche errichtet. Das Gebäude vereint moderne Medizintechnik mit ökologischer Effizienz. Um den Zubau so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten setzt man auf: Heizung/Kühlung durch Erdwärme, Stromerzeugung durch Photovoltaik, Wärmeeintrittreduktion durch außenliegende Beschattung und begrünte Fassade, Wärmeaustrittreduktion durch Dämmfassade, E- Mobilität, Flachdach mit Begrünung, Regenwasserversickerung, und einen Diversitätsgarten. Die Integration von Logistikzentrum, OPs, Geburtshilfe, Patientenzimmern und Aufenthaltsbereichen schafft ein energieeffizientes und benutzerfreundliches Umfeld für alle Anspruchsgruppen.
Der Zubau Privatklinik Döbling zeigt, wie ressourcenschonendes Bauen im Gesundheitswesen gelingen kann – ohne Kompromisse bei Qualität und Funktionalität. Erkenntnisse aus dem Projekt fließen bereits in weitere Bauvorhaben der PremiQaMed Group ein und machen es zu einem nachhaltigen Gesamtkonzeptmit Vorbildcharakter.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“