dahir – sozioökonomisches Immobilien & Beziehungs Management

Social Innovation & Future Challenges
(2019)

Durch unsere langjährige Erfahrung in der Immobilienbranche identifizierten wir vorab folgende Probleme:

– starkes Ungleichgewicht bei Rechten und Pflichten unter den beiden wichtigsten Stakeholder „Eigentümer und Mieter“
– fehlende prophylaktische Maßnahmen/Perspektive bei den Eigentümern
– Fehlentwicklung bei den Auswahlkriterien von Mietern (rein ökonomisch)
– fehlendes Sichtbarmachen von vorhandenen Potenzialen innerhalb von Liegenschaften (Human Resources)
– fehlende Face-to-Face-Kommunikation innerhalb von Liegenschaften
– negatives Image von Hausverwaltungen
– einseitig, subjektive Kriterien in der Renditeberechnung

Zusammengefasst bedeutet das für den Eigentümer:

– hohe Leerstände und Mietausfall
– hohe Instandhaltung- und Sanierungskosten
– hohe Rechtsanwaltskosten im Streitfall (Delogierung)
– keine Prognosesicherheit
– schlechtes Gefühl mit der Immobilie , kein gesellschaftlicher Mehrwert

Zusammengefasst bedeutet das für den Mieter:
– ungerechte Verteilung der Wertschöpfungskette
– hohe Eintrittskosten in ein neues Mietverhältnis
– fehlende Diversität = Ghettoisierung
– keinerlei Unterstützung bei Behördenwegen für Beihilfen, Förderungen etc.
– fehlende individuelle Betreuung
– fehlende Stabilisierung der Wohnsituation
– keine Unterstützung bei Integration in die Hausgemeinschaft
– lange Wartezeiten bei Problemlösungen

Nominiertenbegründung

Als Verwalter und Betreuer von Wohn- und Lebensräumen im urbanen Raum bekennt sich die Dahir GmbH zu ihrer sozialen Verantwortung, etwas das gerade in der Immobilienwirtschaft nicht Alltag ist bzw. verlorengegangen ist. Die Zielsetzungen des Unternehmens treffen eine der wesentlichen Herausforderungen unserer ZDeit – nämlich sozialen Zusammenhalt zu schaffen und zu managen, und so die Lebensqualität insgesamt anzuheben. Das Unternehmen geht aktiv in die Kommunikation mit den Bewohnern und baut eine gemeinsame Vertrauensbasis auf. Der Prototyp am Griesplatz als Brennpunkt der Integrationsdebatte in Graz – stellt dabei ein wichtiges Leuchtturmprojekt und eine neuartige Lösung zur Deeskalation dar. Anhand einer mit WU Wien ausgearbeiteten Social Return on Investment-Analyse wird die gesamt Wertschöpfungskette von Dahir und seinen wichtigsten Stakeholdern dargelegt. Die Jury erhofft sich ein hohes Replikationspotenzial im derzeitigen – meist ausschließlich auf ökonomischen Gewinn orientierten – österreichischen Wohnungsmarkt.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“