Bacillol Zero – Start in eine grünereZukunft der Flächendesinfektion

Social Innovation & Future Challenges
(2024)

In Österreich werden durchschnittlich 38.500 nosokomiale Infektionen pro Jahr verzeichnet, die als „Krankenhauskeime“ bekannt sind. Diese Infektionen führen zu 131.000 zusätzlichen Behandlungstagen und belegen jedes 10. Intensivbett. Die Flächendesinfektion spielt eine entscheidende Rolle bei der Vermeidung von Infektionen, da Desinfektionsmittel eine Vielzahl von Mikroorganismen wie Bakterien, Hefen und Viren inaktivieren müssen. Dabei sind Sicherheit für Anwender und Umwelt sowie eine gute Materialverträglichkeit für medizinische Geräte entscheidende Faktoren. Herkömmliche Desinfektionsmittel stehen jedoch aufgrund kritisch diskutierter Substanzen in den Wirkstoffen, ihrer CO2-Bilanz, des hohen Plastikanteils und der mangelnden Recyclingfähigkeit vor Herausforderungen.

Die Motivation besteht darin, ein Produkt zu entwickeln, das diese verschiedenen Anforderungen bestmöglich erfüllt: wirksam, weniger schädlich und so nachhaltig wie möglich, um Infektionen zu vermeiden und Mensch und Umwelt zu schützen. Die Zielgruppe sind vor allem professionelle Anwender, die täglich auf Desinfektionsmittel angewiesen sind.

Das Projekt beinhaltet die Entwicklung eines neuen Produkts und eines vollständig nachhaltigen Produktkonzepts von Wirkstoff bis Recycling für die nachhaltige Flächendesinfektion. Das Ergebnis des Projekts sind die ersten professionellen Desinfektionstücher, die auf mehreren Ebenen nachhaltig sind: Bacillol® Zero Tissues sind gebrauchsfertige Tücher zur Schnelldesinfektion patientennaher Flächen mit umfassender viruzider Wirksamkeit. Sie bieten einen hohen Grad an Sicherheit und stellen ein vollständiges nachhaltiges Produktkonzept dar – von Wirkstoff, Tuch, Verpackung bis zur Anwendung. Die große Innovation besteht in dem neuartigen, patentierten Wirkstoffkomplex auf Basis organischer Säuren.

Nominiertenbegründung

Hartmann Österreich bietet Medizin- und Pflegeprodukte sowie Dienstleistungen an, insbesondere im Inkontinenzmanagement, der Wundversorgung und der Infektionsprävention. Ziel ist es, die Sicherheit von medizinischem Fachpersonal und Patienten zu verbessern und das Infektionsrisiko zu verringern.

Das Unternehmen hat mit der Entwicklung von Bacillol® Zero Tissues innovative Desinfektionstücher geschaffen, die eine hohe Wirksamkeit bei der Schnelldesinfektion patientennaher Flächen bieten. Die Desinfektionstücher sind nicht nur wirksam, sondern auch nachhaltig konzipiert. Das Tuchmaterial besteht zu 100 % aus plastikfreier Cellulosefaser aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern, während die Verpackung vollständig recycelbar ist. Mit Bacillol® Zero Tissues hat Hartmann Österreich einen bedeutenden Beitrag zur Reduzierung der Umweltauswirkungen im Gesundheitswesen geleistet. Die Tücher haben einen bis zu 75 % geringeren CO2-Fußabdruck im Vergleich zu herkömmlichen Desinfektionstüchern. Dieser Ansatz setzt einen wichtigen Maßstab für die Branche und zeigt, wie Umweltschutz und medizinische Versorgung Hand in Hand gehen können.

Vor dem Hintergrund zunehmender Herausforderungen im Gesundheitswesen, insbesondere im Bereich der Infektionsprävention, ist das Projekt von Hartmann Österreich von großer Bedeutung. Es bietet nicht nur eine Lösung für ein akutes Problem, sondern setzt auch neue Standards für nachhaltige Innovationen im Gesundheitssektor.

Projektfotos

gabi faber wiener

Hon. Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener, MBA​

Leitung Center for Responsible Management
„Der TRIGOS ist der wichtigste Preis für Nachhaltigkeit und CSR in Österreich und gleichzeitig ein Spiegel. Er zeigt auf wo wir uns auf diesem wichtigen Weg befinden. Ich habe vor sechs Jahren die Kriterien und das Juryprocedere überarbeitet und leite seither die Jurierung.
Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit klugen und reflektierten KollegInnen die Einreichungen zu diskutieren. Bei uns müssen sich alle einigen, wir haben kein Mehrheits-, sondern Konsensprinzip, und das geht nur mit Argumenten.
Das ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig die Quelle für die hohe Glaubwürdigkeit des TRIGOS. Diskurs ist auch für die Zukunft der Nachhaltigkeit essenziell, nicht nur beim TRIGOS. Wir brauchen mehr Reflexion, mehr Austausch auf Augenhöhe und weniger Beharren auf Standpunkten“